Essen. Peter Neururer, Ex-Bundesliga-Trainer und heutiger TV-Experte, hat sich zu Wort gemeldet. Der Coach beschimpft die Ultra-Szene als kriminell.

  • Peter Neururer, Ex-Bundesliga-Trainer und heutiger TV-Experte, hat sich zu Wort gemeldet
  • Der Coach beschimpft die Ultra-Szene als kriminell
  • Für Neururer muss der Fußball gerettet werden

Der ehemalige Bochum-Coach Peter Neururer ist bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen - auch dann nicht, wenn es um unbequeme Themen geht. Jetzt hat der 62-Jährige sich wieder zu Wort gemeldet. In einer BILD-Kolumne attackiert er die Ultra-Gruppierungen in deutschen Stadion auf Schärfste.

Der Grund für seinen Wutausbruch seien die Vorkommnisse in der Relegation gewesen. Sowohl in Braunschweig als auch in München hatten Anhänger kein gutes Verhalten an den Tag gelegt. Laut Neururer sei es "höchste Zeit laut Stopp zu schreien" und sich Gedanken darüber zu machen, "wie wir unseren Fußball retten können." Laut dem ehemaligen Bundesliga-Trainer sei es bereits fünf nach zwölf. "Diese Ultras sind der Tod unseres Fußballs. Sie nehmen sich selbst zu wichtig und wollen die Kontrolle über die Vereine haben."

Der 62-Jährige halte auch nichts davon, dass Problem kleinzureden: "Es sind nicht einige wenige, die im Stadion randalieren. Damit verniedlichen wir das Problem nur. Diese Ultra-Gruppierungen müssen verschwinden. Denn das sind Kriminelle und keine Fans", wettert Neururer. Doch warum gibt es keine Besserung der bekannten Probleme? Laut dem TV-Experten läge dies daran, dass die Verein vor den Ultras kuschen: "Einige Vereine haben mittlerweile Angst vor den eigenen Ultras. Dabei kennen fast alle ihre Pappenheimer und könnten sie namentlich der Polizei melden", kritisiert Neururer und führt fort: "Aber aus Bammel, dass diese Chaoten noch schlimmere Sachen unternehmen und dann vielleicht bei drohender Stadion-Aussperrung in Innenstädten oder auf den Anfahrtswegen Zivilisten attackieren, nehmen die Geldstrafen billigend in Kauf."

Einmal in Rage setzt der 62-Jährige zum Rundumschlag an: "Je dümmer der Mensch, desto mehr neigt er zur Gewalt. Und das hat nichts mit Bildung zu tun. Denn auch Anwälte und Ärzte mischen sich ja unter die pöbelnde Masse, weil sie einen speziellen Kick suchen. Das sind kranke, dumme Menschen. Und noch eines: Sie lieben ihren Verein nicht - sondern nur sich selbst und die Sucht nach Macht."

Das Fazit des ehemaligen Trainers: Die Zivilcourage jedes Einzelnen sei nun gefragt. Denn "diese Idioten dürfen keine Nischen mehr finden. Wir alle müssen unseren Fußball retten!"