Frankfurt. Der 33. Bundesliga-Spieltag 2009/2010 könnte erstmals am Sonntag unter Flutlicht stattfinden. Grund: Der Spieltag ist eigentlich am Samstag, 1. Mai, terminiert - dort gibt es allerdings wegen befürchteter Randale Polizei-Engpässe.
Dem deutschen Profi-Fußball stehen unangenehme Terminprobleme im Finale der laufenden Saison ins Haus. "Der vorletzte Bundesliga-Spieltag könnte am Sonntag unter Flutlicht ausgetragen werden", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Hintergrund des möglichen Bundesliga-Novums: Die Innenminister der Länder fürchten Engpässe bei den Polizei-Einsätzen in der Bundesliga, weil der mögliche Krawall-Termin 1. Mai, an dem es vor allem in den Großstädten unter Umständen zu Krawallen von Linksautonomen und Rechtsradikalen kommen könnte, mit dem vorletzten Spieltag im Fußball-Oberhaus zusammenfällt.
Normalerweise müssten alle neun Begegnungen samstags aus Wettbewerbsgründen um 15.30 Uhr angepfiffen werden. Nun gibt es Überlegungen, auf den Sonntagabend auszuweichen; die Begegnungen müssen dennoch zeitgleich beginnen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL), die gemeinsam den Rahmenterminplan verabschiedet hatten, müssen sich nun möglicherweise auf einen Ausweichtermin für den vorletzten Spieltag einigen.
Probleme durch die Champions-League
Niersbach: "Das ist ein riesiges Problem, es geht ja nicht nur um die Bundesliga. Betroffen sind auch die 2. und 3. Liga und die Regionalliga." Sollte die Bundesliga komplett sonntags spielen, müsste die 2. Bundesliga auf Montagabend ausweichen. UEFA-Präsident Michel Platini hatte durchgesetzt, dass das Champions-League-Finale ab 2010 statt am Mittwochabend nun Samstagabend stattfindet. Damit sollten mehr Kinder in den Genuss kommen, das Endspiel im Fernseher verfolgen zu können. Den europäischen Ligen fehlt damit allerdings ein Wochenend-Spieltag.
"Der Spielbetrieb in ganz Europa muss ruhen, weil zwei Vereine spielen", sagte Niersbach. Die DFL steht nach eigenen Angaben bereits im Dialog mit der Politik. Auf die Ansetzung von sogenannten Risiko-Spielen am 1. Mai habe die DFL bei der Erstellung des Bundesliga-Spielplans schon verzichtet. Nun werde in Absprache mit dem DFB nach Lösungsmöglichkeiten gesucht.