Hamburg. Der HSV hat die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga erfolgreich verteidigt. Die in der laufenden Saison weiterhin ungeschlagenen Hanseaten bezwangen den VfB Stuttgart mit 3:1 (1:0) und verbuchten damit gleichzeitig ihren besten Saisonstart in 46 Jahren Erstliga-Zugehörigkeit.

Der VfB blieb hingegen im dritten Punktspiel in Folge sieglos und verpatzte auch die Generalprobe für den Auftakt in der Gruppenphase in der Champions League am kommenden Mittwoch gegen den schottischen Meister Glasgow Rangers.

57.000 Fans in Hamburg

Vor 57.000 Zuschauern in Hamburgs ausverkaufter WM-Arena brachte Mladen Petric die Gastgeber, die am kommenden Donnerstag zum Start der Gruppenphase in der Europa League beim österreichischen Vizemeister Rapid Wien antreten, mit seinem zweiten Saisontreffer in Führung (30.). Eljero Elia erhöhte 13 Minuten nach der Pause auf 2:0, bevor Pawel Pogrebnjak der Anschluss für den VfB gelang (62.). Ze Roberto (90.+1) sorgte für den Endstand. Der HSV bemühte sich zwar von Beginn an, das Heft in die Hand zu nehmen, tat sich gegen die eng gestaffelten Stuttgarter aber zunächst schwer. Vor einem fünfköpfigen Mittelfeld mit Alexander Hleb als zentralem Taktgeber hatte VfB-Teamchef Markus Babbel in Pogrebnjak nur eine Spitze aufgeboten. Den Hamburgern blieb somit nur wenig Platz zum Kombinieren. Fast Folgerichtig resultierte das 1:0 aus einem Distanzschuss.

Nach einem Zusammenspiel mit Elia zog Petric, an dessen Seite der schwedische Nationalspieler Marcus Berg den verletzten Paolo Guerrero (Kreuzbandriss) im Angriff vertrat, aus rund 22 Metern unbedrängt ab und ließ Stuttgarts Schlussmann Jens Lehmann keine Abwehrmöglichkeit. Vor Hamburgs Führungstreffer hatte der VfB, bei dem der ehemalige Nationalspieler Roberto Hilbert nach überstandenem Bandscheibenvorfall sein Comeback auf dem rechten Flügel gab, trotz seiner vermeintlich defensiven Ausrichtung über weite Strecken gut mitgespielt.

Gäste schlagen aus dem Nichts zu

Nach dem Rückstand verloren die Schwaben dann aber zunehmend ihre Linie und mussten dem HSV endgültig das Kommando überlassen. Zählbares sprang für die Hamburger bis zur Pause aber nicht mehr heraus. Nach dem Seitenwechsel brachte Babbel im deutschen Nationalspieler Cacau einen zweiten Stürmer. Für den erhofften Schwung konnte aber auch der gebürtige Brasilianer mit deutschem Pass erst einmal nicht sorgen. Während der HSV das Tempo diktierte und auf die Entscheidung drängte, präsentierten sich die Stuttgarter meist ideenlos und mit wenig Zug zum Tor. Die Hamburger bestraften dies durch Elias strammen Fernschuss konsequent mit dem 2:0.

Beinahe aus dem Nichts schlugen die Gäste dann allerdings zurück. Pogrebnjak profitierte bei seinem Anschlusstreffer von einem Missverständnis zwischen HSV-Keeper Frank Rost und Innenverteidiger David Rozehnal. Die Gastgeber hatten ihre besten Spieler in den Torschützen Elia und Petric. Bei den Stuttgartern, bei denen Zugang Zdravko Kuzmanovic ein 22-minütiges Bundesliga-Debüt gab, wussten am ehesten Pogrebnjak und mit Abstrichen Serdar Tasci zu überzeugen. (sid)