Hamburg. Die Stunde des Quartiermachers hat geschlagen, und der ist bestens vorbereitet. Oliver Bierhoff weiß nämlich, wann es in Südafrika mit statistisch grundierter Wahrscheinlichkeit in welchen Mengen regnet.

Und das ist wichtig, weil der Sommer 2010 für die deutschen Nationalspieler als Winter ausstaffiert sein wird. Auch in der Provinz Gauteng, der kleinsten Provinz des WM-Gastgeberlandes, muss mit dem Einbruch der Finsternis gegen 17.30 Uhr und in den Nächten mit Minustemperaturen gerechnet werden. Der Teammanager hat dennoch 50 Kilometer entfernt von Johannesburg den Hotelkomplex Velmore Grande gebucht. Der frühen Dunkelheit wird dort eine Flutlichtanlage trotzen. Gegen den Regen hätte nur eine Dachkonstruktion geholfen.

Bierhoff buchte den
Bierhoff buchte den "Ort des Goldes". © ddp

Natürlich verfügt das Velmore Grande über fünf Sterne. Der Trakt, in dem die Nationalmannschaft logieren soll, befindet sich noch im Bau, und auch die Platzanlage ist noch nicht fertig gestellt. Bierhoff ist allerdings überzeugt davon, dass es „in Südafrika schnell gehen kann”.

Außerdem würde der Weltfußballverband den Zustand der Anlagen mit mindestens schweizerischer Gründlichkeit kontrollieren. Und die wird beim Deutschen Fußball-Bund geschätzt. Die Schweiz, Österreich oder Südtirol werden als Trainingslager-Standorte gehandelt. Irgendwo in der frischen Höhenluft wird die intensive Vorbereitung anlaufen. Im März wird noch (möglicherweise gegen Argentinien) getestet, weitere drei Begegnungen sind noch nicht fixiert und terminiert.

Teammanager sieht die Gefahr des Lagerkollers

Sicher ist: Sie werden friedlich ausgetragen werden. In Südafrika dagegen ist die Sicherheitssituation weniger erfreulich. Dass die Innenstadt von Johannesburg beispielsweise im Merian-Reiseführer als Region gewertet wird, durch die man als Tourist nicht unbeschwert flanieren sollte, muss die Nationalspieler aber nicht schrecken. Geplant ist, dass sie daheim bleiben. Zur Unterhaltung versorgt mit den bei der EM bewährten Tischtennisplatten.

Der Teammanager sieht die Gefahr des Lagerkollers. Doch die Vorteile Gautengs überwiegen für ihn. Viele Spiele der WM werden im Großraum Johannesburg ausgetragen werden, unter anderem die entscheidende Partie, das Finale. Und Gauteng bietet immerhin auch noch ein gutes Omen an. Der Begriff kommt aus dem Süd-Soho und bedeutet übersetzt: Ort des Goldes.