Berlin. Nach seiner Entlassung bei Hertha BSC hat Lucien Favre Stellung bezogen. Während der Schweizer Dieter Hoeneß und Arne Friedrich in Schutz nahm, kritisierte er die Klubführung.

Trainer Lucien Favre hat acht Tage nach seiner Entlassung bei Hertha BSC Berlin mit überraschenden Äußerungen aufhorchen lassen und die Bedeutung von Ex-Manager Dieter Hoeneß für den Bundesligisten unterstrichen.

"Hertha hat die Trennung von Hoeneß nicht verkraftet. Dieser Umstand hat meine Arbeit erschwert", meinte Favre und dankte seinem einstigen Intimfeind: "Dieter Hoeneß hat mich verpflichtet, und dafür bin ich ihm sehr dankbar." Im Juni hatten sich beide noch erbitterte Machtkämpfe geliefert, die in die Entlassung von Hoeneß nach 13 Jahren mündeten.

Friedrich kein "Königsmörder"

Seinen ehemaligen Kapitän Arne Friedrich wusch Favre von jeder Schuld für seinen Rauswurf rein. Der Nationalspieler war in den Verdacht geraten, in den letzten Spielen gegen Favre gespielt zu haben und so zum "Königsmörder" geworden zu sein. "Niemand hat gegen den Trainer gespielt, auch Arne Friedrich nicht", sagte der Schweizer.

Indirekt Kritik übte der 51-Jährige Coach an der jetzigen Klubführung um Präsident Werner Gegenbauer, deren Aushängeschild er lange Zeit war. Der Klub müsse in der Winterpause in neue Spieler investieren, nicht eine Million Euro, sondern zehn Millionen. "Es ist bemerkenswert, dass Herr Gegenbauer jetzt darüber spricht", meinte der Coach. Zu seiner Zeit hatte der Verein einen strikten Sparkurs ausgegeben.