Essen. Die Spitze der Deutschen Fußball-Liga hat die Klubs in der Debatte um die Fernsehrechte zur Diszplin aufgerufen. Doch das Thema bleibt. Ein Kommentar.

Der FC St. Pauli hatte nicht vor, die von der Deutschen Fußball-Liga gesteuerte Zentralvermarktung der Fernsehrechte komplett zu kippen. Der Zweitligist plante, dass von Konzernen oder Investoren gespeiste Klubs wie Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim und bald auch Hannover weniger große Stücke als bisher von dem großen Kuchen erhalten sollten. Am Mittwoch hat St. Pauli aber seinen Antrag vor der DFL-Versammlung zurückgezogen. Weil die Solidarität zwischen erster und zweiter Liga auf dem Spiel stehe.

Thema wird weiter hohe Wellen schlagen

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Diese Solidarität hat zuletzt vor allem der FC Bayern München infrage gestellt. Dem Giganten der Branche geht es um Zuwachs an der Spitze – also dort, wo er sich selbst befindet. Die Bayern spekulieren auf künftige TV-Einnahmen in Höhe von einer Milliarde Euro pro Jahr für die Liga und drohen mit Vermarktung in Eigenregie, falls niedrigere Summen ihre internationale Konkurrenzfähigkeit gefährden könnten.

Dass sie nun von der DFL zur Ordnung gerufen wurden, dürfte sie kaum aus dem Gleichgewicht bringen. Wegen der unterschiedlichen Interessen wird das Thema weiterhin hohe Wellen schlagen. Es gibt die Traditionsklubs, die Werksklubs, die Zweitligisten – und die Bayern. Deren Mannschaft spielt ja schon jetzt auf einem anderen Planeten.