München. Schalkes Keeper Fährmann ist zwar im Sichtfeld von Bundestorwarttrainer Köpke. Um die Kaderplätze hinter Neuer kämpfen derzeit aber vier andere.
Die beste Sicht auf den Ort, an dem sie am Freitagabend in Frankreichs Nationalstadion selbst gerne wären, werden die Herren Leno, Zieler und Trapp haben. Sie alle drei sind Torhüter in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und qualifiziert genug, um im Test in Saint Denis gegen die Equipe Tricolore (Freitag, 21 Uhr/live in unserem Ticker) auf dem Rasen zu stehen. Ihr Problem ist aber, dass nunmal auch Manuel Neuer ihrer Nationalität angehört. Und weil der Weltbeste dieses Fachs eben nicht nur in Pflichtspielen zwischen die Pfosten rücken will, bleibt für Bernd Leno, Ron-Robert Zieler und Kevin Trapp als die vielleicht besten Stellvertreter in einer Nationalmannschaft eben nur die Schmollecke auf der Bank.
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Das ist natürlich kein Weltuntergang, es gibt etliche Berufskollegen, die mit den Keepern von Bayer Leverkusen, Hannover 96 und Paris St. Germain tauschen würden. Ralf Fährmann zum Beispiel, Schlussmann beim FC Schalke 04 und seit Wochen in bestechender Form. Nicht wenige Bundesligabeobachter würden es begrüßen, wenn Bundestorwarttrainer Andreas Köpke auch den 27 Jahre alten Schalke mal unter seine Fittiche nähme: “Wir tun uns schwer, vier Mann einzuladen und den einen dann nicht nicht dazu zu nehmen”, beteuert Köpke, “aber wir können leider im Moment nicht allen gerecht werden.”
Die Zeit für Fährmann wird immer knapper
Das wird Ralf Fährmann kaum trösten können, zumal mit Marc-André ter Stegen ein vierter Konkurrent für beiden EM-Kaderplätze hinter Neuer noch fehlt. Der Wahl-Spanier unterzieht sich gerade in Barcelona einer aufwändigen Zahn-Operation. Trotzdem wird die Zeit bis zur Nominierung immer knapper: Im März stehen nur noch zwei Tests gegen England und Italien an. Aus Spielbeobachtungen könne sich Köpke auch ein umfangreiches Bild seiner Anwärter machen, “wir wollen jetzt aber die Zeit nutzen, mit ihnen zu trainieren und zu sprechen.”
Das hört sich nicht nach einem großen Schlupfloch an, durch das der Schalke-Schlussmann sich noch ins DFB-Team schlängeln könnte. “Es ist trotzdem die Chance da, sich zu zeigen, Fährmann spielt ja in der Europa League”, erklärt Köpke, “und was alles bis zur EM alles noch passiert, weiß man jetzt sowieso nicht.” Tritt nichts Unvorhersehbares ein, dürfte Fährmann die Nationalmannschaft in Frankreich wohl nur vom Fernseher aus beobachten - am Freitag im Testspiel und im kommenden Sommer bei der EM.