Berlin. In anderthalb Wochen muss die deutsche Nationalmannschaft wieder in der EM-Quali ran. Bundestrainer Joachim Löw hat Mario Gomez “nicht abgeschrieben“.

Anderthalb Wochen vor dem nächsten Ernstfall hat der Bundestrainer wieder auf Intensiv-Modus geschaltet - und auch Mario Gomez ist plötzlich wieder im Gespräch. In München plant Joachim Löw derzeit mit seinem Trainerstab den in der kommenden Woche anstehenden Abschluss in der EM-Qualifikation. Eine Rückkehr von Stürmer Gomez in das Aufgebot der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist zwar aktuell kein Thema. Der Bundestrainer aber macht dem Ex-Bayern, der jetzt für Besiktas Istanbul spielt, Mut für die Zukunft. "Wenn die Entwicklung anhält und er so weitermacht, wird er wieder ein Thema für die Nationalmannschaft, das habe ich ihm auch so gesagt", erklärte Löw am Montag dem Internet-Portal welt.de.

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Bis zum Dienstag erörtern der Weltmeister-Trainer, seine Assistenten und Scouts in einem Workshop die Einzelheiten für die Partien am 8. Oktober in Dublin gegen Irland und drei Tage später in Leipzig gegen Georgien. Danach folgt eine "Spionage-Tour". Mit Türkei-Gastarbeiter Gomez hat Löw schon telefoniert. "In dem Gespräch habe ich gemerkt, wie wohl er sich fühlt. Der Wechsel hat ihm offenbar gut getan. Die Tore bestätigen das ja auch. Er hat ein gutes Standing in Istanbul", berichtete der Bundestrainer. Mit einem Doppelpack beim 3:2 im Derby gegen Fenerbahce Istanbul hat Gomez Besiktas zum neuen Tabellenführer gemacht. In sechs Partien der Süper Lig traf er viermal.

DFB-Elf braucht in Irland nur Remis

"Für sein Spiel benötigt Mario Selbstbewusstsein, das er wieder hat - und eine Mannschaft, bei der das Spiel auch ein wenig auf ihn zugeschnitten ist", sagte Löw und wiederholte: "Ich habe Mario nicht abgeschrieben. Auf keinen Fall. Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann." Sein bisher letztes von 60 Länderspielen hatte der 30 Jahre alte Gomez, beim AC Florenz eher glücklos, im September 2014 beim 2:4 gegen Argentinien bestritten.

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"Mit einem Unentschieden in Irland sind wir auf jeden Fall durch", skizzierte Löw nach den Siegen gegen Polen (3:1) und in Schottland (3:2) die Lage auf dem Weg zur EM-Endrunde 2016 in Frankreich. Der Weltmeister führt die Quali-Gruppe D mit 19 Punkten vor Polen (17), Irland (15) und Schottland (11) an.

Löw schaut Champions League

Auf einer Beobachtungs-Tour werden Löw und seine Assistenten in dieser Woche nochmals die Form der Nationalspieler live überprüfen. Der DFB-Chefcoach und sein Co-Trainer Thomas Schneider sind am Dienstag beim Champions-League-Spiel des FC Bayern gegen Dinamo Zagreb im Stadion. Torwart-Coach Andreas Köpke sieht sich das Auswärtsspiel von Bayer Leverkusen beim FC Barcelona vor Ort an. Bayer-Torwart Bernd Leno gilt als Kandidat für Löws Aufgebot gegen Irland und Georgien. Barcelona-Keeper Marc-André ter Stegen war schon zum Saisonauftakt dabei. Am Freitag will der Bundestrainer seinen Kader bekanntgeben.

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Auch am kommenden Wochenende werden die DFB-Verantwortlichen nochmals als Beobachter in den Stadien sein. Am Sonntag sind beim Bundesliga-Spitzenspiel FC Bayern gegen Borussia Dortmund gleich acht bis zehn Kandidaten für Löws Auswahl im Einsatz. Am kommenden Montag versammelt der Bundestrainer dann seinen Kader in Frankfurt/Main zur Vorbereitung auf den Qualifikations-Abschluss. (dpa)