Glasgow. Beim 3:2-Sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Schottland steuerte Thomas Müller zwei Treffer bei. Neuling Can agierte unglücklich.

Vor einer grandiosen Kulisse im tobenden Hampden Park hat sich die DFB-Elf mit viel Mühe einen 3:2-Sieg gegen Schottland erarbeitet. Herausragender Spieler war Doppeltorschütze Thomas Müller.

Torwart und Verteidigung

• Manuel Neuer: Nachdem zuletzt immer öfter Gerüchte aufkamen, Manuel Neuer sei in Wahrheit ein Roboter-Torhüter, der unüberwindbar sei, trat Bayerns Keeper im Hampden Park endlich den Gegenbeweis an. Nach diesen zwei Gegentoren ist jeder Zweifel ausgeräumt: Neuer ist ein Mensch.
• Emre Can: Vor Gegentor Nummer eins konnte der Neuling zunächst noch froh sein, dass Schiedsrichter Kuipers nach seinem Stellungsfehler und Foul nicht auf Strafstoß entschied. Vor Gegentor Nummer zwei verschuldete der Liverpool-Legionär den Eckball. Eigenwerbung betreibt man anders.
• Jerome Boateng: Hätte es auch mit William Wallace und Rob Roy aufgenommen, aber gegen die Fehler seiner Nebenmänner war selbst der Abwehranführer machtlos.
• Mats Hummels: Wollte 14 Monate nach seinem letzten Länderspieltor unbedingt mal wieder einen Treffer erzielen. Nächstes Mal sollte der Dortmunder aber wieder ganz konventionell auf das gegnerische Tor zielen.
• Jonas Hector: Konnte den guten Eindruck aus dem Polenspiel bestätigen.

Mittelfeld

• Bastian Schweinsteiger: Verbessert. Wechselte sich mit Kroos im Mittelfeld als Taktgeber ab.
• Ilkay Gündogan: Bezaubernd. Jeder zuckende Muskel ist eine Augenweide.
• Toni Kroos: Sollte irgendwann mal ein Preis für die schönsten Diagonalbälle ausgeschrieben werden, dann sei hiermit der Fußballästhet aus Madrid nominiert.
• Mesut Özil (bis 90. +1): Ließ sich nicht durch so etwas Profanes wie Fußball beim Genießen der herausragenden Stimmung stören.
• Christoph Kramer (ab 90. +1): Last-Second-Einsatz.

Angriff

• Thomas Müller: Während Neuer nachhaltig beweisen konnte, dass er keine Maschine ist, blieb der bajuwarische Torjäger den Beweis schuldig. Eine rationale Erklärung, warum bei ihm auch in diesem Jahr bei den Bayern und in der Nationalmannschaft jeder Schuss ein Treffer ist, fällt jedenfalls schwer.
• Mario Götze (bis 86.): Doch wieder mehr Luigi, weniger Super Mario. Durfte sich immerhin über zwei Abseitstore freuen, eines schöner als das andere.
• André Schürrle (ab 86.): Jede Sekunde in dieser Fußballtempel ist ein Geschenk.

DFB-Team siegt 3:2

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