Essen. Ein Geldregen über Sepp Blatter - wohlmöglich wird es das Sinnbild seiner Amtszeit. Doch noch kann er nachhaltig Einfluss nehmen. Ein Kommentar.
Ein Komiker bewirft Fifa-Präsident Sepp Blatter mit Geldscheinen – kann man das Elend rund um den Fußball-Weltverband Fifa und seinen ewigen Präsidenten Sepp Blatter besser auf den Punkt bringen?
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Der Schweizer wird sich über den Zwischenfall ein Loch in den Bauch ärgern. Das Bild vom Dollar-Regen ist jetzt schon gesetzt für alle Jahresrückblicke. Schlimmer noch aus Blatters Sicht: Als mit allen PR-Wassern dieser Welt gewaschener Funktionär wird er in der ersten Sekunde gewusst haben, dass dieses Bild und kein anderes für seine Präsidentschaft stehen wird.
Blatter wird seine restliche Amtszeit wohlbedacht nutzen
Dahinter verblasst für einen Moment der letzte taktische Sieg, den er noch erzielt hat, dieser ewige Sepp. Er hat den Europäern, die endlich – viel zu spät – Front gegen ihn gemacht haben, noch ein paar Monate Amtszeit abgerungen. Das mag banal klingen angesichts der allgemeinen Erleichterung, dass am 26. Februar 2016 Schluss ist mit Blatters Ägide.
Aber der Schweizer wird die Zeit nutzen. Man hat unweigerlich den Verdacht, dass noch viel zu richten ist im Staate Fifa, eine Menge aufzuräumen und vielleicht auch noch ein paar Strippen zu ziehen sind für die Wahl des Nachfolgers. Der kann mit seinem Vorgänger schließlich härter oder sanfter umgehen.
Ein Amtswechsel heißt nicht zwingend Veränderung
Leider ist Blatters Abgang allein keine Garantie für die Selbstreinigung der Fifa. Es geht nicht einmal so sehr darum, ob Blatter sich als Fifa-Chef persönlich bereichert hat oder nicht.
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Aber unter seiner Präsidentschaft ist der Verband verkommen zu einer Art Bananenrepublik, korrupt, intransparent, voller Günstlingswirtschaft. Die Fifa, so scheint es, hat dieses System so tief verinnerlicht, dass ein Wechsel an der Spitze nicht notwendigerweise für eine Wende reichen muss.
Ob Michel Platini, wenn er es denn wird, als Fifa-Chef eine Garantie für eine Erneuerung bietet? Es gibt viele, die auch das bezweifeln. Immerhin besteht nun eine Chance, die es mit Blatter nie gegeben hat.