Leverkusen. Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen will sich am Mittwochabend in der Champions League vorzeitig den Gruppensieg sichern. Ein Unentschieden im Spiel gegen den AS Monaco würde schon zur Endrundenteilnahme reichen, dennoch spielt die Werkself auf Sieg - nicht zuletzt in Hinblick aufs Achtelfinale.

Vorteil Bayer Leverkusen! Ein Unentschieden gegen den AS Monaco reicht der Werkself für den Achtelfinaleinzug in der Champions League, mit einem Sieg würden sie sogar den Gruppensieg in trockene Tücher bringen. "Schon im Tennis bewährt es sich, den ersten Matchball zu verwandeln. Wir wollen die Chance zu Hause nutzen", betonte Bayer-Vereinschef Michael Schade vor der Gruppenpartie am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky und ZDF).

Ein Heimerfolg gegen den französischen Fußball-Erstligisten würde die Chance für die Leverkusener mal wieder das Viertelfinale zu erreichen, enorm erhöhen. Deswegen setzt Cheftrainer Roger Schmidt seiner Mannschaft ein klares Ziel: "Wir werden alles tun, um ein Topspiel zu zeigen und als Sieger vom Platz zu gehen." Diese Strategie sollte auch jegliches Ergebnis der fast drei Stunden früher beginnenden Partie zwischen Zenit St. Petersburg und Benfica Lissabon nicht ändern. "Das ist egal, wir werden Vollgas geben", kündigte Schmidt an. Seinen Spielern will er aber nicht verbieten, sich über den Ausgang des Spiels von St. Petersburg vor dem Anpfiff Informationen einzuholen.

Topklubs zu stark

"Um auf Augenhöhe im Achtelfinale weiterspielen zu können, wollen wir Gruppenerster werden", berichtet Schade. "Denn in der vergangenen Saison sind alle Gruppenzweiten im Achtelfinale ausgeschieden. Die acht Topklubs sind zu stark." Da haben die Bayer-Kicker wohl noch bittere Erinnerungen aus der nahen Vergangenheit : 2011/12 fegte der FC Barcelona (1:3/1:7) die Leverkusener vom Platz, 2013/14 erging es ihnen gegen Paris St. Germain (0:4/1:2) ähnlich. Dabei zeigte der Werksklub auch, wie man einen Matchball nicht nutzt.

Im Dezember 2011 hätte das Achtelfinalduell mit Barcelona vermieden werden können, doch Bayer verspielte mit einem Remis (1:1) beim belgischen Klub KRC Genk den Gruppensieg - und wurde danach von den Katalanen in alter Manier abgefertigt. Doch unvermeidbar ist auch das diese Saison nicht, auch nach einem Achtelfinaleinzug als Erster, denn in der Gruppe F streiten Barcelona und Paris noch um Rang eins.

Kießling will Revanche

"Es wird ein ganz schwieriges Spiel", weiß Leverkusen-Stürmer Stefan Kießling, der beim 3:1 in Hannover seine lange torlose Spanne von 859 Minuten beendete. "In Monaco haben wir beim 0:1 gezeigt, dass wir mithalten können, haben aber kein Tor gemacht und wurden bestraft." Kießling wittert Revanche und Platz eins in der Gruppe C, den er fix machen will: "Das ist ein Ansporn. Wenn wir unser Level hochhalten und als Einheit auftreten, ist das die halbe Miete."

Bayer-Sportdirektor Rudi Völler baut auf den 30-Jährigen Stürmer, der von der Ladehemmung befreit zum Erfolg beitragen soll. "Wichtig, dass er vor der richtungsweisenden Partie gegen Monaco wieder getroffen hat. Wir wollen unbedingt die Punkte holen", sagt der ehemalige Nationaltrainer. Ansonsten würde es statt einem entspannten Ausflug zum letzten Vorrundenspiel bei Benfica Lissabon am 9. Dezember wohl eine Zitterpartie geben.

Rolfes und Gonzalo wieder fit

Mit personellen Problemen muss sich Coach Schmidt nicht mehr rumplagen. Kapitän Simon Rolfes und Gonzalo Castro zeigten sich nach längeren Verletzungspausen am vergangenen Wochenende in Hannover wieder spielfähig und bewiesen die nötige Fitness. "Beide haben einen sehr guten Eindruck gemacht", so Schmidt. Ob sie allerdings nach ihren Comebacks schon gegen Monaco in der Startelf stehen werden, ließ er offen. (dpa)