Dortmund. .
Hans-Joachim Watzke hat die auf einen Abstiegsplatz abgerutschten Profis von Borussia Dortmund erneut in die Pflicht genommen. Auf der Aktionärsversammlung des Fußball-Bundeslisten am Montag verlangte der BVB-Geschäftsführer „Blut, Schweiß und Tränen“. Das Team dürfe nicht nur in der Champions League und den Topspielen der Bundesliga höchste Leistungen abliefern: „Qualität und Potenzial heißt, dass man es auch abrufen muss. Nur über die Spiele in Frankfurt, in Bremen und Berlin kommen wir wieder in die Spur.“
Wer, wie in der zweiten Halbzeit gegen Paderborn, Verwaltungsfußball spielen wolle, sei fehl am Platz, mahnte Watzke. Damit erneuerte der BVB-Chef seine schon am Vortag bei der Mitgliederversammlung geäußerte Kritik.
Wirtschaftlich sieht es dagegen deutlich besser aus als aktuell sportlich: Der BVB ist zehn Jahre nach der Fast-Insolvenz schuldenfrei und verfügt nach dem Einstieg der Großaktionäre Evonik, Puma und Signal Iduna über Millionen für Investitionen. Spielerkäufe will der BVB allerdings nicht mit Einmal-Einnahmen aus den Kapitalerhöhungen finanzieren. Rund 140 Millionen Euro hat der Club auf diesem Wege eingenommen.
Einige Aktionäre reagierten auf die aktuelle Krise, da dem Verein beim Verpassen der Champions League hohe Einnahmeeinbußen drohen. Hans-Joachim Watzke relativierte: Das Erreichen der Europa League würde sieben bis neun Millionen Euro weniger Einnahmen bringen, Spielerverkäufe seien aber nicht vorgesehen. Über einen Abstieg wollte Watzke nicht sprechen: „Damit befasse ich mich nicht.“ Wenn man Weihnachten unten stehe, könne man wieder fragen.
In den nächsten Jahren will der BVB jährlich 300 Millionen Umsatz erwirtschaften – ohne Transfererlöse. Der Rekordgewinn aus der Saison 2012/13 von 50 Millionen Euro kam vor allem durch den Wechsel von Mario Götze zu Bayern zustande. Für seine Aktie schüttet der BVB eine Dividende von zehn Cent pro Stück aus.