Essen. Eintracht Frankfurt hat sich mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten 1. FC Nürnberg vorerst von den Abstiegsrängen in der Fußball-Bundesliga abgesetzt. Die Hessen gewannen am Sonntag 5:2 (1:0) und haben als Tabellen-Zwölfter mit nun 29 Punkten sechs Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Dank ihrer erstklassigen Chancenauswertung ist die Frankfurter Eintracht dem Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga ein großes Stück nähergekommen. Nach zuletzt drei Auswärtsspielen ohne Sieg bejubelten die Hessen am Sonntag einen am Ende glücklichen 5:2 (1:0)-Erfolg beim Abstiegskonkurrenten 1. FC Nürnberg und bauten den Abstand zum Relegationsplatz von vier auf sechs Zähler aus.
Die Franken rutschten nach einer letztendlich enttäuschenden Heimvorstellung wieder auf Rang 17 ab. Tranquillo Barnetta (21. Minute), Joselu (49.), Alexander Madlung (53.), erneut Joselu (88.) und Vaclav Kadlec (90.+2) zerstörten vor 40 079 Zuschauern jegliche Nürnberger Hoffnungen auf Punkte - und bescherten den Gastgebern gar die vierte Niederlage in Serie. Josip Drmic (64.) und José Campana (71.) brachten den "Club" zwar noch heran, doch zu einem Punktgewinn reichte es nicht mehr. Spätestens nach der Roten Karte von Javier Pinola (80.) wegen einer Notbremse waren die Würfel gefallen.
Dabei waren vor dem Spiel die Sorgen bei Eintracht-Trainer Armin Veh groß gewesen. Wegen einer Grippe war Kapitän Pirmin Schwegler kurzfristig ausgefallen. Auch Alexander Meier war nicht dabei. Der mit sechs Treffern beste Eintracht-Torschütze fehlte wegen Adduktorenproblemen. Trotzdem sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen nach zuletzt drei Auswärtsniederlagen seiner Eintracht im TV-Sender Sky: "Ich hoffe, dass unsere Mannschaft den Ernst der Lage erkannt hat."
Harte Gangart zu Beginn
Schon früh merkte man, was auf dem Spiel steht. Immer wieder kamen die Betreuer auf das Spielfeld, um verletzte Spieler beider Teams zu behandeln. Ondrej Petrak musste sogar nach 23 Minuten mit einer Gehirnerschütterung und Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Feld. Er war vom Ellbogen von Joselu getroffen worden. Der Tscheche wurde durch Hanno Balitsch ersetzt.
Ein Fußball-Fest war dieses Kellerduell zu keinem Zeitpunkt, auch wenn es am Ende noch hochdramatisch wurde. "Es geht hier gegen den Abstieg. Ich glaube nicht, dass jemand erwartet, hier fußballerische Leckerbissen zu sehen. Das ist Abstiegskampf pur", sagte Bundestorwart-Trainer Andreas Köpke, der bei beiden Clubs gespielt hat.
Immerhin gab es nach 17 Minuten die erste Aktion, die ernsthaft als Torchance gewertet werden konnte. Nürnbergs Tomas Pekhart traf aber nur das Außennetz. Wenig später machten es die Gäste besser. Nach einem haarsträubenden Fehler von Emanuel Pogatetz nutzte Barnetta das Geschenk. Der Nürnberger verlor auf der Außenbahn den Ball an Stefan Aigner, der auf der linken Seite davongebraust war und in der Mitte seinen Teamkollegen Barnetta bediente. Der Schweizer nutzte die erste Frankfurter Chance eiskalt. Auch Keeper Raphael Schäfer sah nicht gut aus. "Vielleicht kann man als Torwart auf diesen Ball spekulieren", kritisierte Köpke.
Nürnberg zur Pause gut bedient
Die Hausherren durften froh sein, dass es nur mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Kabinen ging. Doch nach vier Minuten holten die Gäste nach, was sie zuvor versäumt hatten. Aigner tauchte frei vor Schäfer auf. Statt selbst zu schießen, legte er quer - und Joselu traf zum ersten Mal. Madlung erhöhte dann auf 3:0.Zunächst rettete Schäfer noch in überragender Manier bei einem Kopfball von Laning, doch Abwehrspieler Madlung staubte aus eindeutig abseitsverdächtiger Position ab. Das 1:3 von Drmic und das 2:3 durch Campana kam zu spät, um die Partie noch mal zu drehen. Als Pinola dann Joselu kurz vor der Strafraumgrenze von den Beinen holte, gewannen die Frankfurter in Überzahl wieder die Oberhand. Der starke Joselu machte dann nach einem Konter endgültig alles klar, ehe Kadlec sogar noch erhöhte. (dpa)
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