Hannover. . Borussia Dortmund hat in der Fußball-Bundesliga vor dem brisanten Duell mit dem Revier-Rivalen FC Schalke 04 drei wichtige Punkte eingefahren. Im Auswärtsspiel bei Hannover 96 blieb der Tabellenzweite auch dank eines Geniestreichs von Robert Lewandowski mit 3:0 (1:0) siegreich.
Noch bevor das Spiel in Hannover begonnen hatte, musste der BVB den ersten kleinen Rückschlag hinnehmen: Pierre-Emerick Aubameyang meldete sich mit leichten muskulären Problemen ab und stand nicht im Kader. Für ihn rückte Jonas Hofmann auf die rechte Mittelfeldseite. Zudem ersann Dortmunds Trainer Jürgen Klopp ein Päuschen für Kapitän Sebastian Kehl, der im zentralen defensiven Mittelfeld durch – Achtung, Seltenheitswert – Oliver Kirch ersetzt wurde. Der zuletzt angeschlagene Dribbelkünstler Marco Reus stand zwar wieder im Kader, nahm aber zunächst auf der Ersatzbank Platz. Zwischen dem Champions-League-Spiel gegen Zenit St. Petersurg und vor dem Revier-Duell mit dem FC Schalke 04 schonte Schwarz-Gelb also – so weit möglich bei der exorbitanten Verletzungslage - ein paar Kräfte.
Das war dem Spiel der Gäste in der ersten Halbzeit ziemlich deutlich anzumerken. Die Kräfte zehrenden vergangenen Wochen hinterließen erneut ihre Spuren in Form eines Spiels, das in den ersten 45 Minuten geprägt war von viel Kampf und wenig Kunst. Der von Dortmund nach Hannover ausgeliehene Leonardo Bittencourt hatte die erste Chance des Spiels, doch eine Hereingabe Lars Stindls setzte er neben das Tor (12. Minute). Hielt sich der Gefahrenfaktor für das Dortmunder Tor da noch in Grenzen, schreckte spätestens Andre Hoffmann die BorussenAbwehr nachhaltig auf. Im Anschluss an einen Freistoß hämmerte Hoffmann den Ball aus sieben Metern an den Pfosten (19.). Glück für den BVB, der sich offensiv unauffällig verhielt. Kevin Großkreutz hatte einmal am Tor vorbei geschossen und sich ein weiteres Mal irgendwie frei vor das Hannoveraner Tor gemurmelt, war dort aber an Ron-Robert Zieler gescheitert (14. und 24.).
Hummels schlägt zu
Als die fortschreitende Ereignislosigkeit in beiden Strafräumen die Zuschauerschaft beinahe sanft hätte entschlummern lassen drohte, schlug der Vize-Meister doch noch zu. Eine kurz ausgeführte Ecke gelangte als Flanke auf den Kopf von Sokratis, dessen umsichtige Ablage Mats Hummels aus sechs Metern ins Tor drückte. 1:0 nach 43 Minuten. Eine Co-Produktion der Innenverteidiger. Das Fundament für einen blitzsauberen dreckigen Sieg.
Nicht annähernd war zu erwarten gewesen, dass an diesem Tag noch etwas so Schönes zu besichtigen sein würde, wie das, was sich in der 52. Minute ereignete. Dortmunder konterte, Spielmacher Henrikh Mkhitaryan bedachte Robert Lewandowski mit einem Steilpass. Der Stürmer startete auf der linken Seite auf Höhe der Mittellinie, ersprintete den Ball, zog mit dem Ball am Fuß vorbei an der halben Hannoveraner Mannschaft und drosch den Ball vehement ins Tor. Mehr ein Statement als bloß ein Tor. Ein Tor, das auf der einen Seite schockierte, auf der anderen Kräftefreisetzte.
Der BVB jedenfalls hatte nun mehr Raum und Spaß. Immer wieder boten sich gute Konterchancen, die – konsequenter zu Ende gespielt – deutlich mehr Gefahr hätten bringen können. So blieb ein Distanzschuss von Erik Durm, der auf dem Hannoveraner Tor landete, bis kurz vor dem Ende die bemerkenswerteste Offensivaktion. Sekunden vor dem Ende setzte Marco Reus zunächst eine flache Flanke von Julian Schieber weit über das Tor, ehe er kurz danach doch noch traf: Der Nationalspieler umkurvte Torwart Zieler und traf zum etwas zu hohen, aber verdienten Sieg.
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