Leverkusen. Vier Tage nach dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale unterliegt Bayer 04 Leverkusen Eintracht Frankfurt mit 0:1. Dabei verzweifelten die Hausherren vor allem am glänzend aufgelegten Eintracht-Keeper Kevin Trapp.
Es war die Riesen-Chance in der Bundesliga, die Konkurrenz aus Dortmund um Platz zwei weiter auf Distanz zu halten. Doch Bayer 04 Leverkusen ließ die Gelegenheit ungenutzt. Gegen Eintracht Frankfurt unterlag die Werkself mit 0:1, obwohl sie mehr Ballbesitz und aus allen Lagen aufs Tor geschossen hatte.
San Sebastian in den Knochen
1310 Kilometer liegen zwischen Leverkusen und San Sebastián. Und scheinbar steckten den Bayer-Profis die Reisestrapazen nach dem Champions-League-Duell mit den Spaniern auch am Sonntag noch in den Knochen. Nur mühsam kamen die Leverkusener in die Partie gegen Eintracht Frankfurt und so hatten die Gäste zu Beginn mehr vom Spiel.
Vor allem Jan Rosenthal und Pirmin Schwegler kontrollierten das Geschehen im Mittelfeld und erarbeiteten den Frankfurtern eine Feldüberlegenheit. Nach zwölf Minuten hätte sich das auch beinahe ausgezahlt. Sebastian Jung setzte sich auf der rechten Seite durch und brachte den Ball vor das Tor. Jan Rosentahl stieg am höchsten und setzte den Kopfball gegen die Laufrichtung von Leverkusens Keeper Bernd Leno. Für den geschlagenen Schlussmann rettete aber der Pfosten.
Leverkusen brauchte fast eine halbe Stunde, um besser in die Partie zu finden - allerdings ohne echte Gefahr zu entwickeln. Das lag aber nicht an der starken Eintracht-Defensive, sondern an zahlreichen Ungenauigkeiten im Bayer-Spiel.
Erst kurz vor der Pause sorgten die Leverkusener das erste Mal für Gefahr vor dem Tor von Kevin Trapp. Stefan Kießling stieg zum Kopfball hoch, doch im letzten Moment klärte Carlos Zambrano dessen Versuch mit einem artistischen Fallrückzieher.
Die Halbzeitpause nutzte Leverkusens Trainer Sami Hyypiä offenbar für ein paar deutliche Worte. Vom Wiederanpfiff an nahm seine Elf das Spielgeschehen in die Hand und drängte auf die Führung. Immer wieder prüften die Hausherren Trapp, doch der war stets zu Stelle, wenn seine Vorderleute schon ausgespielt waren.
Russ kontert auf Bayers Drangphase mit dem 1:0
Doch mitten in die Drangphase der Hausherren setzten die Gäste, die bis dahin im zweiten Durchgang wenig zustande brachten, einen Konter. Jung flankte den Ball scharf vors Tor, wo Marco Russ am höchsten stieg und sicher einköpfte – 0:1 (61.).
Doch von dem Nackenschlag ließ sich die Hyypiä-Elf nicht beeindrucken. Im direkten Gegenangriff tanzte Kießling durch den Gäste-Strafraum und legte für Donati auf. Aber einmal mehr war Kevin Trapp stark auf dem Posten. Die Eintracht zog sich nach dem Führungstor tief in die eigene Hälfte zurück und verlegte sich ganz aufs Kontern.
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Bayer setzte einen wütenden Angriff nach dem nächsten, allein das erlösende Tor wollte den Hausherren nicht gelingen. Egal ob es Gonzalo Castro aus zehn Metern per Flachschuss (80.) oder Kießling per Kopf (81.) versuchte, der überragende Kevin Trapp hatte auf alles eine bessere Antwort. Dass Leno in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter von Joselu entschärfte war da nur eine Randnotiz.
Und so blieb es am Ende beim glücklichen Auswärtssieg der Hessen, die sich für die drei Punkte vor allem bei ihrem Torhüter bedanken konnten.