Leverkusen. . Fußball-Bundesligist Bayer 04 Leverkusen schreibt weiter Klubgeschichte. Die Werkself setzte ihren Rekordstart am Samstagnachmittag mit einem 2:0 (2:0)-Heimsieg gegen Hannover 96 weiter fort. Bayer beweist Spitzenklasse.
Die ersten englischen Wochen der neuen Saison geben Aufschluss über die wahre Klasse der Bundesligisten. Es gibt Mannschaften, die können dieser Mehrfachbelastung nicht standhalten. Und: Es gibt Bayer 04 Leverkusen. Trotz Dreifachbelastung schreibt die Werkself weiter Klubgeschichte. Mit einem 2:0 (2:0)-Sieg gegen Hannover 96 setzte die Elf von Trainer Sami Hyypiä am Samstag die eigene Rekordserie in der Bundesliga fort. Trotz stetiger Rotation: Bayer 04 ist aktuell nicht zu stoppen.
Sieben Spiele in drei Wochen. Champions League. DFB-Pokal. Bundesliga. Nicht umsonst sprach Bayer-Trainer Hyypiä vor der Partie von einer „schweren Periode“ für sein Team. Eine Periode, in der der Finne das scheinbar Unmögliche möglich machen will: seine Spieler schonen. Entsprechend viel rotierte der Coach gegen Hannover. Nach ihren Pokaleinsätzen durften Donati, Wollscheid, Can, Kruse und Derdiyok wieder auf der Bank Platz nehmen. Dafür rückten Hilbert, Toprak und Spahic zurück in die Abwehr. Torjäger Kießling und Sam sollten im Angriff für frischen Wind sorgen.
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Der Plan ging voll auf – doch es dauerte etwa eine Viertelstunde bis sich die Hausherren erste nennenswerte Chancen herauspielten. Hannover rückte defensiv weit nach vorne auf und machte die Räume so für Leverkusen sehr eng.
Wenn etwas ging, dann über die Flügel. Nach einer scharfen Hereingabe von Hilbert rutschte Kießling der Ball durch die Beine – Riesenchance zum 1:0 verpasst. Bayer im Angriff oft zu umständlich – Hannover im Angriff viel zu harmlos.
Offensivmann Sam bärenstark gegen Hannover
So musste eine Standardsituation der Marke „kurios“ die Wende bringen. Nach einem Foul an Sam blieb Hannovers Innenverteidiger Sane verletzt liegen. Kurze Behandlung – runter vom Feld. Sam legte sich den Ball zurecht, Kapitän Rolfes nutzte die die Überzahlsituation aus und köpfte Bayer nach 23 Minuten in Front – das 1:0.
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In der Folge kontrollierte Bayer mehr und mehr das Spiel. Defensiv stand die Werkself sehr sicher; offensiv brachte allen voran der starke Sam die Gäste immer wieder durch schnelle Tempogegenstöße in Bedrängnis. Nach einem feinem Steilpass von Flügelflitzer Son löste sich der 25-Jährige von Innenverteidiger Sane. Alleine vor Zieler blieb Sam eiskalt und schob den Ball mit dem Außenrist ins rechte untere Eck. Das 2:0 nach 37 Minuten.
In Halbzeit zwei das gleiche Bild. Von Müdigkeit keine Spur in Leverkusen. Das Hyypiä-Prinzip Schongang zahlte sich durch echte Spiellaune aus. Vor allem Son und Sam waren im Angriffsspiel weiter nicht müde zu kriegen. Sie forderten jeden Ball und wirbelten die Niedersachsen vor dem eigenen Strafraum mächtig durcheinander. Das einzige was fehlte war ein weiteres Tor – der eingewechselte Can verfehlte selbst das leere Gehäuse (56.).
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Leverkusen stellt wahre Spitzenklasse unter Beweis
Hannover spürte – hier geht vielleicht noch etwas. Erst musste Leno mit einer Glanzparade den Anschlusstreffer durch Leon Andreasen verhindern (58.), dann setzte 96-Trainer Slomka von außen ein Zeichen und brachte mit Schlaudraff und Diouf zwei frische Offensivkräfte. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel mit vielen kleinen Fouls und Spielunterbrechungen. Bayer ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Aus einer gesicherten Defensive lauerten die Offensivkräfte immer wieder auf Chancen. Auch Kruse durfte nach seinem starken Startelf-Debüt gegen Mainz noch einmal ran. Ein Tor fiel trotz guter Gelegenheiten allerdings nicht mehr.
18 Punkten nach sieben Spieltagen. Bayer 04 Leverkusen stellt in der Bundesliga weiter wahre Spitzenklasse unter Beweis. In der Champions League blieb sie diesen bislang schuldig. Schon am Mittwoch hat die Werkself im ersten Heimspiel der Königsklasse gegen Real Sociedad die Chance, das zu ändern. Auf das Prinzip Schongang wird Hyypiä auf diesem Niveau aber wohl verzichten müssen.