Das Spitzentrio der Fußball-Bundesliga setzt sich allmählich ab. Borussia Dortmund, Titelverteidiger FC Bayern München und Bayer Leverkusen verbuchten am siebten Spieltag allesamt Heimsiege und vergrößerten damit den Abstand zum ersten Verfolger auf sechs Punkte. Nichts ist wirklich beschädigt worden. Ein Kommentar.

Die gute Nachricht vorweg: Obwohl Jürgen Klopp bei seinem Spielfeldrandeinsatz gegen die Freiburger besonders gefährdet schien, ist die Sache glimpflich abgelaufen. Der Kollege Christian Streich, der bekanntlich ebenfalls seine Gefühle nicht im Keller einsperrt und deshalb als provokant wahrgenommen werden konnte, blieb körperlich unversehrt. Nicht einmal ins Ohr gebissen hat ihm der Trainer von Borussia Dortmund. Und dabei handelt es sich immerhin um einen dem Fußball nicht ganz fremden Ausdruck negativer Gefühle.

Weil Ex-Weltschiedsrichter Markus Merk gerade dazu geraten hat, Klopp einen Mediator an die Seite zu setzen, muss das als schöner Erfolg hervorgehoben werden. Für den BVB blieb es dabei aber nicht. Souverän setzten sich die Dortmunder gegen die im Pokal gegen den VfB Stuttgart noch so starken Gäste aus dem Badischen durch und festigten damit ihren Spitzenplatz in der Tabelle.

Die Konkurrenz dagegen war schwergängiger unterwegs. Der FC Schalke führte 2:0 gegen Hoffenheim, führte 3:1 gegen Hoffenheim. Und abgepfiffen wurde dennoch beim Stand von 3:3. Einen Punkte hat Königsblau also von dem Klub erbeutet, der vom Milliardär unterstützt wird. Vorher hätte Trainer Jens Keller das sicherlich als Zielvorgabe ausgeben können und es wäre ihm nicht widersprochen worden. Remis wäre okay gewesen. Doch nach dem Lauf der Dinge hätte eben doch ein Dreier herauskommen müssen, ein Päckchen, das sich in der Tabelle angenehm ausgewirkt hätte. Und das auf die Stimmung gewirkt hätte wie ein überraschendes Geschenk.

Müller-Tor und Mund abputzen

Doch es sich wohl nur diese Bayern, die selbst dann, wenn es nicht ganz rund läuft, die sich selbst dann, wenn der Gegner sich stark präsentiert und die eigene Tormaschine nicht anspringen will, am Ende doch noch die Punkte sang- und klanglos einfahren. Ein Tor von Thomas Müller, dem verkappten Torjäger. Und Mund abputzen. Auf Augenhöhe mit dem BVB bleiben, ohne wie der BVB ein Feuerwerk abzufackeln. So ist sie, die Lage dieser Liga. Nichts ist wirklich beschädigt worden.