München. Bayern Münchens neuer Trainer Pep Guardiola will seinen Profis mehr Freiraum lassen. Deshalb räumt er jetzt seinen Platz in der Mannschaftskabine. So sollen die Spieler die Möglichkeit haben, ungestört über ihren Coach zu reden. Aber auch für Guardiola selbst bringt der Umzug Vorteile.
Der neue Trainer Pep Guardiola erhält beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München eine eigene Kabine in der Allianz-Arena. "Es war sein Wunsch, dass er sich vor dem Spiel mit seinem Trainerteam noch einmal zurückziehen kann. Das ist er auch aus Spanien so gewohnt. Außerdem will er der Mannschaft auch mal Zeit für sich geben", sagte Mediendirektor Markus Hörwick. Guardiolas Vorgänger Jupp Heynckes hatte auf eine eigene Kabine verzichtet.
Auf diese Weise vom Coach getrennt sollen die Spieler möglichem Unmut freien Lauf lassen können. Der dürfte auch nach der Supercup-Niederlage in Dortmund angefallen sein. Den ersten kleinen Rückschlag unter seiner Ägide hakte Pep Guardiola jedoch blitzschnell ab und verbreitete demonstrative Gelassenheit vor dem nächsten Test, dem Audi-Cup am Mittwoch und Donnerstag in der heimischen Allianz-Arena.
Gegen den BVB sah die Bayern-Defensive schlecht aus
Beim internationalen Fußball-Turnier, das nach 2009 und 2011 zum dritten Mal in München ausgetragen wird, sind neben den Bayern auch Manchester City, der AC Mailand und der FC Sao Paulo am Start - das brasilianische Spitzenteam ist am Mittwoch (20.30 Uhr) gleich Bayerns Halbfinalgegner. "Wir werden unsere kleinen Fehler korrigieren", versprach Guardiola nach dem 2:4 beim nationalen Widersacher BVB; vor allem die noch ersatzgeschwächte Defensive sah schlecht aus. Die Bayern analysierten dennoch: Kein Grund zur Besorgnis. "Wir sind noch in der Vorbereitung und werden uns verbessern", meinte Toni Kroos.
Und sollte es doch etwas geben, worüber sich die Bayern ärgern müssten, können sie das künftig ganz ungeniert tun - in ihrer trainerfreien Mannschaftskabine. (we mit sid/dpa)