Der HSV, einziges verbliebenes Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga, kommt nicht zur Ruhe. Nachdem die internationalen Wettbewerbe verpasst wurden, muss nun Sportdirektor Frank Arnesehen gehen. Das wird teuer. Ein Kommentar.
Wer behauptet eigentlich, der FC Schalke 04 schöpfe seine gigantischen Möglichkeiten nicht optimal aus? Eine Auf-und-ab-Saison, die mit der Chance auf die Qualifikation für die Champions League endet – solche Sorgen hätte der Hamburger SV gerne.
Als Uli Hoeneß vor Jahren einmal feststellte, auf eine lange Strecke könnte seinem FC Bayern national allein der HSV gefährlich werden, hatte er im Ansatz Recht. Eine Weltstadt, eine Handelsstadt, eine Sportstadt: Hamburg bietet den Boden, auf dem großer Fußball gedeihen könnte. Doch die von den wechselnden Klubführungen gesteuerten Planierraupen drücken sämtliche Blüten mit berechenbarer Regelmäßigkeit platt. Freiburg düst durch Europa – und Hamburg sieht zu.
Die Herrschaften aus dem Aufsichtsrat hätten vor zwei Jahren wissen können, dass sich Frank Arnesen in der Bundesliga nicht gerade gut auskennt – ein Indiz dafür war schon, dass er die Ersatzbank von Chelsea mitbrachte. Jetzt haben sie den Sportchef gefeuert, und das wird teuer. Arnesen hat 1,7 Millionen Euro im Jahr verdient und muss abgefunden werden, sein Nachfolger soll wegen der problematischen Finanzlage maximal eine Million Euro bekommen. Andreas Rettig hat schon abgewunken. Und Felix Magath wird sich schlapp lachen.