Leverkusen. . Bayer Leverkusen schlägt Werder Bremen mit 1:0, die direkte Qualifikation der Werkself für die Champions League scheint nur noch Formsache zu sein. Werder Bremen rotiert weiter im Schleudergang durch die Abwärtsspirale.
Bayer Leverkusen ist auf dem Weg in die Champions League nicht zu stoppen: Gegen Werder Bremen genügte der Werkself eine über weite Strecken biedere Leistung zum 1:0 (1:0)-Heimsieg. Sollte der FC Schalke 04 am Sonntag nicht gegen Hamburg gewinnen, könnte Leverkusen bereits drei Bundesliga-Spieltage vor Saisonende für die Königsklasse planen. Werder Bremen dagegen steht nach dem Heimsieg von Augsburg gegen Stuttgart nur noch zwei Punkte vor der Abstiegszone.
Für Bayer Leverkusen kehrte gegen Bremen der zuletzt rotgesperrte Ömer Toprak in die Mannschaft zurück und ersetzte Daniel Schwaab. Aus den vier vorhergegangen Spielen holte die Werkself acht Punkte. Die beiden Stürmer, der von Chelsea umworbene Andre Schürrle nd Stefan Kießling trafen dabei jeweils fünfmal und erzielten zehn der zwölf Tore – eindrucksvoll vor allem der 5:0-Heimsieg gegen Abstiegskandidat 1899 Hoffenheim, mit dem Leverkusen den Vorsprung auf Platz vier und den FC Schalke 04 auf sieben Punkte ausbaute. Die Werkself spielt sich auf direktem Wege in die Champions League.
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Bremen lässt Leverkusen kommen
Werder Bremen dagegen hat in der Bundesliga seit neun Spielen nicht mehr gewonnen, zuletzt zu Hause gegen den VfL Wolfsburg wehrlos 0:3 verloren. Bei nur noch fünf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 stand Trainer-Ikone Thomas Schaaf, so war zu lesen, vor der Entlassung. Und mitten im medialen Getöse um die Bremer Abstiegsangst ließen sich Marko Arnautovic und Eljero Elia 36 Stunden vor dem Spiel in Leverkusen nachts auf der Autobahn von der Polizei erwischen und wurden bis auf Weiteres suspendiert. Für Marko Arnautovic spielte Talent Özkan Yildirim auf dem rechten Flügel und erstmals in der Bundesliga von Beginn an. Außerdem spielten Aleksandar Ignjovski für Assani Lukimya, Felix Kroos für Theo Gebre Selassie und Stürmer Nils Petersen kehrte für den verletzten Kevin De Bruyne in die Startelf zurück.
Entsprechend verunsichert begannen die Bremer, warteten auf Leverkusen und begnügten sich damit, die Räume in der eigenen Platzhälfte zuzustellen. Leverkusen spielte geduldig, aber drucklos. So entwickelte sich ein Spiel beinahe ohne Tormöglichkeiten.
Nach langer Zeit dann ein langer Ball der Leverkusener auf Stoßstürmer Kießling, der per Kopf auf Lars Bender ablegt. Das schon reicht dieser Tage, um Bremen aus der Ordnung und in Bedrängnis zu bringen. Sidney Sam entwischt auf dem rechten Flügel, wird von Bender bedient und schiebt den Ball links an Torwart Sebastian Mielitz, aber auch am Tor vorbei. Den anschließenden Zusammenprall von Mielitz und Sam bewertet erst der Linienrichter – und nach Rücksprache dann auch Schiedsrichter Deniz Aytekin als Foul: eine umstrittene Entscheidung und Elfmeter für Leverkusen. Stefan Kießling trifft trotz langer Diskussionen rechts unten zum 1:0 (35.). Mit seinem 22. Saisontor stellt er damit Ulf Kirstens Vereinsrekord ein. Kirsten traf 1996/97 und 1997/98 jeweils 22 Mal für Bayer.
Bremen im Spiel nach vorn ideenlos
Die Führung brachte Leverkusen locker und kontrolliert in die Kabine – und startete in die zweite Halbzeit deutlich spritziger und zielstrebiger als in Halbzeit eins: Sam vergab nach seinem Dribbling auf engem Raum aus wenigen Metern (47.), Geburtstagskind Lars Bender scheiterte mit einem Schlenzer (49.), Wollscheid köpfte den Ball aus kurzer Distanz am beinahe leeren Tor vorbei (52.) . Schürrle schoss einen 20-Meter-Freistoß ebenfalls zu unplatziert (60.) und rutschte schließlich zwei Meter vor dem Tor an einer Hereingabe des eingewechselten Gonzalo Castro vorbei (75.).
So arbeitete sich Bremen langsam ins Spiel zurück, war aber nach vorne ideenlos. Petersen köpfte harmlos aufs Tor (69.) und Zlatko Junuzovic kam nach einem schweren Patzer von Philipp Wollscheid alleine vor Bernd Leno nicht zum Abschluss, sondern lief dem Torwart mit dem Ball am Fuß in die Arme (72.).
Leverkusen setzte in der Schlussphase auf Konter, Bremen alles auf Offensive: Thomas Schaaf wechselte mit Joseph Akpala und dem 20-jährigen Johannes Wurtz seine beiden letzten verbliebenen offensiven Spieler ein. Bis auf einen Linksschuss von Aaron Hunt wurde Bremen aber nicht mehr gefährlich. Während sich das Leverkusener Trainer-Duo Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski in aller Ruhe das Schalker Sonntagsspiel gegen Hamburg ansehen kann, schaut man in Bremen verängstigt auf die Bundesliga-Tabelle – es sind nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den Tabellen-16. FC Augsburg.