Leverkusen. Bayer-Kapitän Simon Rolfes kann auf die sichere Champions League-Qualifikation auch noch eine Woche länger warten, Werder-Trainer Thomas Schaaf bemängelt die Überzeugung der Seinen im Spiel nach vorn. Die Stimmen zum Spiel.

Sascha Lewandowski (Trainer, Bayer Leverkusen): Wir freuen uns darüber, auch mal einen schmutzigen 1:0-Arbeitssieg einzufahren. Denn meistens haben wir in dieser Saison die engen Spiele nicht gewonnen. Bremen ist ein sehr unangenehmer Gegner, aber unser Fußball muss anders aussehen als in der ersten Halbzeit. Zwischen Spielkontrolle und langsam und behäbig spielen gibt es noch einen Unterschied.

Thomas Schaaf (Trainer, Werder Bremen): Uns fehlt die Überzeugung im Spiel nach vorne. Am deutlichsten war das bei der Chance von Zlatko Junuzovic. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie bereit ist, alles zu geben. Zum Elfmeter: Wenn man eine Regel hat, dann erwarte ich, dass sie Woche für Woche gleich ist, dass sie nicht jeder anders auslegt. Im Spiel gegen Wolfsburg haben wir eine ähnliche Szene, als unser Spieler Junuzovic von Torhüter Benaglio getroffen worden ist. Da wurde mir von den Schiedsrichtern gesagt: Das zieht keinen Freistoß nach sich. Ich erwarte eine gewisse Verlässlichkeit. Man kann nicht jede Woche ein neues Regelbuch aufmachen – mich macht das wütend.

Zlatko Junuzovic (Spieler, Werder Bremen): Für mich waren das zwei Fehlentscheidungen hintereinander: erst ist es Abseits und dann der Elfmeterpfiff.

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Simon Rolfes (Kapitän, Bayer Leverkusen): Beim Elfmeter hat der Torwart gar keine Chance an den Ball zu kommen – dann ist das ein Foul und Elfmeter. Wir haben sehr kontrolliert gespielt, Bremen sehr defensiv. Manchmal braucht man dann halt Standardsituationen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Für uns war das ein sehr wichtiger Sieg. Warten wir morgen ab – sonst holen wir uns die Champions-League-Qualifikation halt nächste Woche.

Stefan Kießling (Torschütze, Bayer Leverkusen): Auch wenn Schalke gewinnt: Es ist schwer in drei Spielen sieben Punkte aufzuholen. Wir haben heute mit einem nicht so guten Spiel gezeigt, dass wir die Moral haben – und auch das Quäntchen Glück. Ulf Kirsten eingeholt zu haben freut mich, das macht mich stolz. Aber wir haben noch drei Spiele. Ich will weiter Gas geben – und vielleicht noch einen machen.

Michal Kadlec (Spieler, Bayer Leverkusen): Drei Punkte und mal zweimal hintereinander gewonnen – das hatten wir uns vorgenommen, das haben wir geschafft. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden, mit dem Spielverlauf nicht. Für uns war es schwer ins Spiel zu kommen, dann muss halt so ein Elfmeter her. Der war ganz klar – da gibt es nichts zu reden.

Sebastian Mielitz (Torwart, Werder Bremen): Ich kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.

Clemens Fritz (Kapitän, Werder Bremen): Wir haben zusammengehalten, wir haben gekämpft, haben leidenschaftlich gespielt – und sind durch einen fragwürdigen Elfmeter in Rückstand geraten. Der Schiedsrichter hat zunächst auf Abstoß entschieden, sich dann aber von seinem Linienrichter überstimmen lassen.

Thomas Eichin (Manager, Werder Bremen): Ich habe nur gesehen, dass der Hauptschiedsrichter gar nichts angezeigt hat. Und dann hat er auf seinen Linienrichter reagiert, der wild gewedelt hat. Also, wenn man sowas macht, dann muss man sich schon ganz sicher sein. Thomas Schaaf ist akribisch, kämpferisch und gibt alles. Wir werden jetzt dieses Spiel analysieren und dann gehen wir in unser Heimspiel gegen Hoffenheim. Wir müssen jetzt unsere Heimspiele gewinnen!

Rudi Völler (Manager, Bayer Leverkusen): Drei Spiele – viel Spaß noch! Kevin De Bruyne ist ein interessanter Spieler. Bei André Schürrle ist aber auch noch nichts entschieden – das entscheiden auch wir. Das haben wir schon letztes Jahr bei Lars Bender und André Schürrle bewiesen. (aufgezeichnet von Florian Bickmeyer)