Dortmund/Gelsenkirchen. Der offenbar bevorstehende Wechsel des Dortmunder Europacup-Helden Felipe Santana von Borussia Dortmund zum FC Schalke 04 taugt nicht zum Aufreger-Thema bei den Fans beider Klubs. Auf Schalke überwiegt er die Sorge um Kyriakos Papadopoulos. Ein Kommentar.
Wechselt vielleicht Kevin Großkreutz zu Schalke? Oder Benedikt Höwedes nach Dortmund? Eben! In diesen beiden Fällen ließe sich das Echo leicht ausrechnen. Aber Felipe Santana von Schwarz-Gelb nach Königsblau? Da bleibt es selbst in den beiden verfeindeten Fan-Lagern, denen das Wort „Verräter“ gewöhnlich leicht über die Lippen kommt, vergleichsweise ruhig. Treffender und origineller als der anonyme, sich im Internet-Forum dieser Zeitung „jokel“ nennende Fan kann man die Gemütslage auf beiden Seiten kaum ausdrücken: „Solange ein Spieler nicht die Ultrakarte spielt, wie ein Torwart, dessen Namen ich vergessen habe, kann er gehen, wohin er will.“
Für stärkere Gefühle sorgt allemal der Hintergrund der Personalie Santana: Schalke sorgt sich offenbar mehr, als der Verein zugeben mag, um die Gesundheit des langzeitverletzten Kyriakos Papadopoulos. Ein mögliches Karriere-Aus des hoch begabten 21-jährigen Griechen, dessen Vertrag erst vor einem halben Jahr bis Juni 2016 verlängert worden war, würde den Verein in sportlicher wie finanzieller Hinsicht schwer treffen.
Am Rande: Jener BVB-Fan, der nach der magischen Nacht gegen Malaga seine Tochter spontan auf den Namen des Dortmunder Europacup-Helden getauft hatte und jetzt als der Dumme dasteht, kann später ja immer noch behaupten, er habe dabei an den Gitarristen Carlos Santana gedacht ...