Sinsheim. Fußball-Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim sucht immer noch nach seiner Identität, Markus Babbel nach dem nächsten Job. Doch welche Zukunft hat er als Trainer? Und wie geht es bei der TSG Hoffenheim mit dem finanzstarken Mäzen Dietmar Hopp weiter? Ein Kommentar.

Es hat fast etwas Rührendes, wenn Dietmar Hopp Interviews gibt. In der Regel empfängt er in seinem Golfclub St. Leon-Rot. Man erlebt einen netten Herrn, der um Sympathie für sich und sein Lebenswerk wirbt. Fast möchte man sagen: Hopp bittet um Zuneigung. Er verweist dann, nicht zu Unrecht, auf die vielen Stiftungen, Projekte und Millionen, durch die er im Rhein-Neckar-Raum Gutes tut. Vielleicht betont Hopp das so sehr, weil ihm der bundesweit wahrgenommene Teil seines Schaffens inzwischen so wenig Freude bringt.

Hopp wollte eine unabhängige TSG

Daran allerdings ist Dietmar Hopp nicht schuldlos. Erst war die TSG Hoffenheim der Verein, der nach den Sternen griff, was naturgemäß die Neider auf den Plan rief. Dann wollte Hopp die neue Bescheidenheit. Eine TSG, nicht unabhängig von ihm, aber lebensfähig ohne sein Geld. Es folgte die zweite Wende: Markus Babbel her, Bayern-Gen her, Tim Wiese her, Erfolg her.

Nun ist Babbel krachend gescheitert. Zurück bleiben: ein Verein ohne Identität und ein Trainer im Karriere-Knick. Dass es Markus Babbel jetzt noch besser ergehen könnte als Thomas van Heesen, Falko Götz oder Thomas Doll, besser als hochgeschossen, hochgejubelt und gründlich entzaubert: Es spricht derzeit wenig dafür.