Düsseldorf/München. Für Fortuna Düsseldorf geht das Warten auf den ersten Heimsieg weiter. Der Aufsteiger trennte sich trotz knapp 40 Minuten in Überzahl 1:1 von 1899 Hoffenheim. Spitzenreiter Bayern München besiegte Verfolger Eintracht Frankfurt in einem rasanten Topspiel mit 2:0.
Für Fortuna Düsseldorf geht das Warten auf den ersten Heimsieg weiter. Der Aufsteiger beendete zwar mit dem 1:1 (1:1) gegen 1899 Hoffenheim die Serie von vier Niederlagen in Folge, doch trotz knapp 40 Minuten in Überzahl blieb der Traum vom ersten Erfolg im eigenen Stadion seit dem 5. April 1997 (2:0 gegen den FC St. Pauli) erneut unerfüllt.
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In einer über weite Strecken schwachen Vorstellung von beiden Teams hatte Robbie Kruse die Fortuna bereits nach vier Minuten in Führung geköpft, doch noch vor der Pause markierte Joselu (39.) mit seinem vierten Saisontreffer den Ausgleich. Hoffenheims Ex-Nationalspieler Marvin Compper sah in der 51. Minute die Gelb-Rote Karte.
Die Fortuna erwischte auch dank der Mithilfe des ehemaligen Nationaltorhüters Tim Wiese einen Start nach Maß. Bei einer Freistoßflanke von Ronny Garbuschewski verschätzte sich der Ex-Bremer komplett und rutschte auch noch aus. Am zweiten Pfosten bedankte sich der Australier Kruse und köpfte zum 1:0 ein.
Schock für Hoffenheim
Die Hoffenheimer, die in ihren vorherigen beiden Auswärtsspielen leer ausgegangen waren, erholten sich nur langsam vom Schock und versuchten vor allem mit langen Bällen, die Düsseldorfer Defensive unter Druck zu setzen.
Fortuna-Coach Norbert Meier hatte seine Startelf im Vergleich zur 2:3-Niederlage bei Bayer Leverkusen auf drei Positionen verändert. Für Kapitän Andreas Lambertz, Dani Schahin und Nando Rafael liefen Oliver Fink, Garbuschewski und Ken Ilsö auf. Zudem stand Andrej Woronin zumindest wieder im Kader der Rheinländer. Bei Hoffenheim brachte Trainer Markus Babbel Nachwuchsspieler Pelle Jensen in der Innenverteidigung für den verletzten Jannik Vestergaard.
In der Schlussphase der ersten Hälfte nutzten die Gäste die erste gute Chance zum Ausgleich. Nach Flanke von Andreas Beck köpfte der Spanier Joselu im Sprung Düsseldorfs Verteidiger Tobias Levels an, der den Ball unglücklich ins Tor lenkte.
Wiese auf dem Posten
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Zu Beginn der zweiten Hälfte sorgte Garbuschewski erneut mit einem ruhenden Ball für Gefahr. Diesmal war Wiese allerdings auf dem Posten und faustete zur Ecke (48.).
Anschließend schwächten sich die Gäste selbst. Compper riss nur vier Minuten nach einer Gelben Karte nach Foul an Kruse den Fortuna-Offensivspieler erneut vor dem Strafraum um und holte sich damit Gelb-Rot ab. Trotzdem hatten die Gäste anschließend die große Chance zur Führung, doch der Schuss von Joselu prallte an den Außenpfosten (61.).
Beste Spieler bei der Fortuna waren Adam Bodzek und Fink, bei Hoffenheim überzeugten Beck und Joselu. (sid)
Bayern München bezwingt Verfolger Eintracht Frankfurt
Nicht geglänzt - und doch gewonnen: Bayern München dominiert die Bundesliga auch an schwächeren Tagen. Die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes bezwang Verfolger Eintracht Frankfurt in einem rasanten Topspiel nach zähem Ringen mit 2:0 (1:0).
Das Abstaubertor von Franck Ribery (44.) erlöste vor der Pause die Bayern, die nicht an die 6:1-Gala gegen Lille anknüpfen konnten. Den zehnten Sieg im elften Spiel brachte David Alaba mit seinem Foulelfmeter perfekt (77.). Mit 30 Punkten führen die Münchner damit die Tabelle weiter souverän an. Die Eintracht, die eine sehr couragierte Leistung bot, droht Rang drei an Bayer Leverkusen zu verlieren, das am Sonntag beim VfL Wolfsburg spielt.
Erster gegen Dritter, bester Starter gegen besten Aufsteiger der Geschichte - was sich im Vorfeld nach einem Duell auf Augenhöhe anhörte, war auch eins. Die giftigen Frankfurter spielten ihren gewohnt schnellen, schnörkellosen Stil und bereiteten den Bayern damit einige Probleme. Der Rekordmeister hätte sich nicht beschweren dürfen, wäre er vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Rückstand geraten. Auch nach dem 0:1 wehrten sich die Hessen tapfer, Anderson köpfte bei der besten Ausgleichschance an die Latte (50.).
Ribery mit Tobsuchtsanfall
Die erste Torgelegenheit in einem flotten, unterhaltsamen Spiel hatten jedoch die Bayern nach einer wunderbaren Kombination über Alaba, Ribery und Toni Kroos, den Heynckes anstelle von Thomas Müller aufgeboten hatte. Doch Kroos' Pass war für Arjen Robben einen Tick zu lang, der Niederländer traf nur das Außennnetz (9.). Nach Vorarbeit des starken Ribery tauchte kurz darauf Alaba frei vor SGE-Torwart Kevin Trapp auf, doch Claudio Pizarro störte seinen Mitspieler beim Abschluss - und Trapp parierte. Ribery bekam nach dieser Szene einen mittelschweren Tobsuchtsanfall.
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Pizarro vertrat eine knappe Stunde lang wie gegen Lille den von einer Erkrankung genesenen Mario Mandzukic, ehe er für Müller raus musste. Eintracht-Coach Armin Veh gab im Sturm diesmal Karim Matmour den Vorzug vor Olivier Occean. Wenn die Hessen gefährlich waren, dann aber mit Flanken, die zunächst andere Ziele hatten: Stefan Aigner (18.) und Sebastian Rode (22.) köpften jedoch über das Tor von Manuel Neuer, Alexander Meier köpfte vorbei (35.).
Mit zunehmender Spieldauer rückte der glänzend aufgelegte Trapp mehr und mehr in den Mittelpunkt. Er entschärfte einen Freistoß von Alaba (20.), parierte gegen Bastian Schweinsteiger (25.) und sehr stark mit dem Fuß gegen Ribery (26.). Machtlos war er beim Tor von Ribery nach Vorlage von 40-Millionen-Mann Javi Martinez.
Boatang verletzte sich
Heynckes musste noch vor der Pause den offenbar am Oberschenkel verletzten Verteidiger Jerome Boateng durch Daniel van Buyten, der erstmals in dieser Saison zum Einsatz, ersetzen (32.). Die Abwehr der Hausherren zeigte aber auch nach der Hereinnahme des Belgiers weiter Schwächen bei Luftkämpfen.
Das zweikampfstarke Mittelfeld der Eintracht mit Kapitän Pirmin Schwegler und Rode hinderte die Münchner auch in Hälfte zwei häufig geschickt am Spielaufbau. Nur sehr langsam befreiten sich die Stars des Favoriten aus diesem Klammergriff. Kroos (55.) und Pizarro (56.) hätten die Nerven der Bayern-Bosse frühzeitig beruhigen müssen. Doch so blieb Frankfurt - auch mit dem für Aigner eingewechselten Occean (58.) - dran. Alabas Tor nach einem Foul von Vadim Demidov sorgte dann für die Entscheidung. (sid)
HSV holt beim SC Freiburg Punkt in Unterzahl
Rene Adler hat einen Tag nach seiner Rückkehr in den Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft seinen Kasten sauber gehalten und damit dem Hamburger SV in Unterzahl einen Punkt gerettet. Nach der Gelb-Roten Karten gegen den Östereicher Paul Scharner in der 35. Minute musste der Bundesliga-Dino am 11. Spieltag beim SC Freiburg hart um den einen Zähler beim torlosen Remis kämpfen.
Die Gäste, bei denen der Ex-Freiburger Dennis Aogo zu Beginn nur auf der Ersatzbank saß, waren von Beginn an auf Wiedergutmachung für die 0:3-Heimpleite gegen Bayern München aus und spielten gleich offensiv nach vorne. Doch auch die Gastgeber, die auf Immanuel Höhn (Syndesmosebandriss), Matthias Ginter (Rückenprobleme) und Johannes Flum ( grippaler Infekt) verzichten mussten, versuchen sich offensiv am Spielgeschehen zu beteiligen. Bei der besten Torchance der Breisgauer scheiterte Max Kruse vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an Adler (9.).
Nach 13 Minuten wären bei Dauerregen dann fast die Gäste in Führung gegangen: SC-Innenverteidiger Pavel Krmas spielte den Ball vor dem Tor unbedrängt in die Füße von Maximilian Beister. Doch der Ex-Düsseldorfer war zu überrascht und schoss über das Tor.
Der HSV war in seinen Aktionen insgesamt etwas konsequenter, blieb vor dem Tor aber trotzdem zu ungefährlich. Die Freiburger kamen hingegen noch seltener zum Abschluss. Adler musste nur selten eingreifen.
Doch auch den Gästen fehlte die rechte Durchschlagskraft. Je länger die Partie lief, desto besser bekam der HSV das Spiel in den Griff. SC-Keeper Oliver Baumann vereitelte die größte Gelegenheit durch Heung-Min Son (15.). Doch auf der Gegenseite hatten die Gäste auch Glück, dass zwei kleine Fehlgriffe von Adler nach Eckbällen ohne Folgen blieben.
Scharner kassierte Platzverweis
Nach 35 Minuten war der HSV dann bereits in Unterzahl. Ausgerechnet Startelfdebütant Scharner sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Der Österreicher war für Michael Mancienne (grippaler Infekt) in die Abwehr gerückt. Doch auch mit zehn Spielern brachte das Team von Trainer Thorsten Fink das torlosen Unentschieden in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang verflachte das Niveau der Partie zusehends. Die dezimierten Hamburger verlegten sich aufs Konterspiel, während die Freiburger trotz großen Einsatzes kaum Torgefahr entwickeln.
Das änderte sich erst in der Schlussphase. Nach 68 Spielminuten war Daniel Caligiuri völlig frei, zog den Ball aber am langen Pfosten vorbei. Adler rettete anschließend gegen einen Weitschuss von Kruse (82.). Pech hatte Jan Rosenthal, der in der 86. Minute nur den Pfosten traf.
Jonathan Schmid und Mensur Mujdza waren die besten Spieler der Freiburger. Beim HSV konnten Adler und Milan Badelj überzeugen. (sid)