Bremen. Bayern München verbuchte durch ein 2:0 bei Werder Bremen den sechsten Dreier im sechsten Bundesliga-Saisonspiel. Luiz Gustavo und Mario Mandzukic sorgten für den Sieg des unangefochtenen Tabellenführers. Der Hamburger SV feierte an seinem 125. Geburtstag einen 1:0-Erfolg über Hannover 96.

Die Siegesserie von Bundesliga-Tabellenführer Bayern München setzt sich fort: Der Rekordmeister erzielte durch ein 2:0 (0:0) bei Werder Bremen den sechsten Dreier im sechsten Bundesliga-Saisonspiel. Der brasilianische Mittelfeldspieler Luiz Gustavo (81.) und der kroatische Angreifer Mario Mandzukic (83.) sorgten für den Sieg des unangefochtenen Tabellenführers. Mandzukic traf zum sechsten Mal in dieser Saison.

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion konnten die Hanseaten mit einem konzentrierten und kompakten Auftritt den Favoriten lediglich eine gute nhalbe Stunde lang neutralisieren. Danach zeigte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes die reifere Spielanlage und kam verdient zum Erfolg.

Beide Teams leisteten sich in der Anfangsphase nur wenige Fehler, daher waren Torchancen hüben wie drüben vor dem Seitenwechsel absolute Mangelware. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen zunehmend in die Bremer Spielhälfte, ohne dass die Gäste daraus Kapital schlagen konnten.

In dieser Phase verpasste der FC Bayern die Führung. In der 43. Minute ging ein Kopfball von Thomas Müller aus sechs Metern Entfernung knapp am rechten Torpfosten vorbei. Nur 60 Sekunden später traf der Ex-Bremer Claudio Pizarro freistehend den Ball nicht voll.

Ribery traf den Pfosten

Nur vier Minuten nach Wiederbeginn hatte Franck Ribery das 1:0 für seine Mannschaft auf dem Fuß, traf jedoch mit einem Flachschuss nur den linken Pfosten. Vorausgegangen war eine missglückte Kopfballabwehr von Theodor Gebre Selassie. In der 57. Minute scheiterte der Franzose aus spitzem Winkel am Bremer Torhüter Sebastian Mielitz. 60 Sekunden später verzog Nationalspieler Toni Kroos knapp.

Vor dem Nord-Süd-Gipfel wurde Pizarro von den Norddeutschen noch nachträglich verabschiedet. Der Peruaner war in der Sommerpause von der Weser an die Isar gewechselt. Der 33-Jährige hatte seine Bundesliga-Karriere beim SV Werder begonnen und war nach einem ersten Gastspiel in München in die Hansestadt zurückgekehrt. Dazwischen lag ein kurzes Intermezzo beim FC Chelsea.

Gegen seine Ex-Kollegen kam der Südamerikaner aber nicht wie gewohnt zum Zuge und wurde in der 58. Minute durch Mario Mandzukic ersetzt. In der 70. Minute verpasste Marko Arnautovic nach Flanke von Kevin de Bruyne ein Bremer Führungstor, es war die erste nennenswerte Torchance der Gastgeber.

Die Offensiv-Aktionen der Bremer wurden zumeist von Aaron Hunt initiiert, die sich zusammen mit Keeper Mielitz die besten Noten im Werder-Trikot verdiente. Müller und Ribery konnten sich beim FC Bayern am häufigsten auszeichnen. (sid)

Rudnevs beschert HSV Sieg zum Jubiläum 

Der Hamburger SV hat sich zu seinem 125. Geburtstag selbst das schönste Geschenk gemacht. Die Elf von Trainer Thorsten Fink besiegte Hannover 96 im Nordduell nach hartem Kampf mit 1:0 (1:0) und lieferte damit den perfekten Auftakt zur großen Jubiläums-Gala am Samstagabend.

Der Bundesliga-Dino setzte im dritten Spiel binnen einer Woche seinen klaren Aufwärtstrend fort und holte nunmehr sieben Punkte aus den abgelaufenen drei Bundesliga-Spielen. Hannover 96 musste dagegen beim befreundeten Nachbarn die zweite Saisonpleite hinnehmen.

Artjoms Rudnevs erzielte das Tor zum 1:0 der Hausherren vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Hamburger Arena (20.). Es war der zweite Saisontreffer des Stürmers. Der starke Rafael van der Vaart hatte den Letten in Szene gesetzt, nachdem ein Abschlag von Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler zu kurz geraten war.

Der HSV knüpfte in der heimischen Arena nahtlos an die starken Auftritte gegen Borussia Dortmund (3:2) und bei Borussia Mönchengladbach an (2:2). Der Gastgeber präsentierte sich lauf- und zweikampfstark, für viel Kreativität sorgte erneut van der Vaart. Hannover enttäuschte nicht, nutzte aber seine Gelegenheiten nicht konsequent genug.

HSV-Fans entrollten langes Spruchband

Für Gänsehaut sorgten bereits vor dem Anpfiff die Fans des HSV. Als die beiden Mannschaften den Rasen betraten, entrollten die Anhänger ein 380 Meter langes Spruchband und hielten 45.000 Jubiläums-Doppelhalter in die Luft.

Von der Euphorie ließ sich der HSV, der zum dritten Mal in Folge mit derselben Startelf begann, anstecken. Zwei Freistoß-Flanken von Regisseur van der Vaart sorgten gleich für Torgefahr (5., 7.).

Doch auch die Spieler von Hannover 96 zeigten sofort, dass sie die drei Punkte nicht als Jubiläums-Geschenk in der Hansestadt lassen wollten. Nach einer Ecke vom agilen Top-Scorer Szabolcs Huszti kam Karim Haggui frei zum Kopfball - der HSV klärte mit großer Mühe (9.).

Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka bemühte sich anschließend, vermehrt die Kontrolle zu übernehmen. Dies schien zunächst zu glücken, doch dann schlug der weiter verbesserte Rudnevs zu. Nun hatte der HSV eine breite Brust und spielte auf den zweiten Treffer.

Finks Team entschied dabei in der ersten Hälfte 59 Prozent der Zweikämpfe für sich, musste aber auch gefährliche Momente überstehen. Die Abwehr um Heiko Westermann war nicht immer sattelfest.

Zwayer erkannte HSV-Treffer ab

Kurz nach dem Wechsel jubelte der HSV zum zweiten Mal. Doch Schiedsrichter Felix Zwayer gab den Treffer von Son Heung-Min wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht - eine enge Entscheidung.

Der HSV drückte weiterhin auf den zweiten Treffer, Hannover 96 schaffte es zunächst kaum, für Entlastung zu sorgen. Der eingewechselte Maximilian Beister schickte Rudnevs, doch der Angreifer scheiterte am stark reagierenden Zieler (54.).

Doch mit zunehmender Spieldauer besaß auch Hannover gute Chancen. Didier Ya Konan setzte in der 61. Spielminute einen Seitfallzieher knapp neben das Tor von Rene Adler, kurz später klärte Michael Mancienne auf der Linie für seinen geschlagenen Torwart nach einem Schuss von Lars Stindl. Der HSV zitterte um den Sieg zum Jubiläum. (sid)

Hoffenheim und Augsburg trennen sich torlos 

Der FC Augsburg muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten und bleibt im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Die Schwaben, die nur eines ihrer zurückliegenden 15 Auswärtsspiele gewinnen konnten, kamen am 6. Spieltag aber immerhin zu einem 0:0 bei 1899 Hoffenheim. Die zuletzt wiedererstarkten Kraichgauer, die mit sieben Pflichtspiel-Pleiten in die Spielzeit gestartet waren, verpassten den dritten Sieg in Folge. In der 88. Minute verloren die Hoffenheimer zudem Mittelfeldspieler Sejad Salihovic nach grobem Foulspiel durch Rote Karte. 1899-Trainer Markus Babbels wurde anschließend wegen Protestierens auf die Tribüne geschickt.

Die Partie wurde überschattet von der Tragödie um Hoffenheims Profi Boris Vukcevic. Obwohl der Offensivspieler in der Heidelberger Uniklink weiter mit dem Tod ringt und die Deutsche Fußball Liga (DFL) einer Absage zugestimmt hätte, wollten Vukcevics Teamkollegen unter dem Motto 'Wir spielen und kämpfen für Boris' auflaufen. Die Spieler kamen damit einer Aufforderung von Vukcevics Eltern nach.

Vukcevic im künstlichen Koma

Am kritischen Zustand des 22-Jährigen, der am Freitagnachmittag bei einem schweren Autounfall lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitten hat, hat sich nach Angaben des Klubs nichts geändert. Eine medizinische Prognose über den weiteren Verlauf könne derzeit nicht abgegeben werden, so 1899-Sprecher Holger Tromp. Vukcevic liegt nach einer Notoperation im künstlichen Koma.

Vor 22.000 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena waren die Kraichgauer, die ohne Torwart und Kapitän Tim Wiese, Chris sowie Matthias Jaissle antreten mussten, in der Anfangsphase deutlich aktiver als die Gäste. Die stark ersatzgeschwächten Augsburger, bei denen Torhüter Simon Jentzsch, Dawada Bah, Jan-Ingwer Callsen-Bracker, Ja-Cheol Koo und Sascha Mölders fehlten, probierten es mit einer defensiven Strategie.

Diese Taktik ging zunächst auf. Trotz ihrer Feldüberlegenheit konnten sich die Hoffenheimer keine klaren Torchancen erarbeiten, ein Augsburger Abwehrbein war bei den Offensivaktionen immer noch dazwischen. Erst in der 27. Minute vergab der agile Japaner Takashi Usami die erste gute Gelegenheit. Insgesamt war das Niveau im ersten Durchgang äußerst mäßig.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Augsburger aktiver. Trotz der offensiveren Ausrichtung blieb der FCA aber weitgehend ungefährlich. Die Gastgeber machten es allerdings auch nicht besser. So blieb das Spiel arm an Höhepunkten, Zweikämpfe und Fouls prägten das Bild.

Beste Spieler aufseiten der Hoffenheimer waren Usami und Sebastian Rudy. Bei den Gästen konnten die Innenverteidiger Sebastian Langkamp und Ragnar Klavan überzeugen. (sid)

Ibisevic schießt bei Stuttgart-Sieg schnellstes Tor der Saison 

Mit dem schnellsten Tor der Bundesliga-Saison und einer Vorlage hat Vedad Ibisevic den VfB Stuttgart beim 1. FC Nürnberg vorerst aus der Krise geführt. Der Club kassierte hingegen mit dem 0:2 (0:1) die dritte Niederlage in Folge und hat seinen starken Start schon wieder verspielt. Die Mannschaft von Dieter Hecking ist damit nur noch knapp von den Abstiegsrängen entfernt, der VfB hat mit dem ersten Saisonsieg den Anschluss ans untere Mittelfeld hergestellt.

Ibisevic profitierte bei seinem ersten Treffer dieser Spielzeit nach lediglich 24 Sekunden von einem katastrophalen Zuspiel des Nürnbergers Marcos Antonio, dem ein Rückpass auf Torhüter Raphael Schäfer zu kurz geriet. Der bosnische Torjäger hatte dann keine Mühe und schob flach ein. In der 75. Minute bediente Ibisevic dann Martin Harnik, der überlegt für die Entscheidung sorgte.

VfB reichte durchschnittliche Vorstellung

Die erwartete Antwort auf die schlechteste Saisonleistung des FCN beim 1:4 in Hannover blieb dagegen vor 43.018 Zuschauern nicht nur wegen der Niederlage aus. Zu viele Fehler prägten die Angriffsversuche der Nürnberger, die gegenüber den ersten Spieltagen einen unerklärlichen Formeinbruch erleben. Dem VfB reichte neben Ibisevic' Blitzstart und dem Kontertor von Harnik insgesamt eine durchschnittliche Vorstellung.

Für den Club war das frühe Gegentor nach zwei Niederlagen in Folge der denkbar schlechteste Auftakt. Die Hecking-Elf erholte sich auch nur langsam davon. Zunächst war Nürnberg lediglich mit einem Abseitstor von Verteidiger Timm Klose (9.) offensiv auffällig. Später waren gefährliche Schüsse von Timo Gebhart (27.) und Almog Cohen (33.) eher Zufallsprodukte.

Auch nach dem Wechsel fehlten den Nürnberger Bemühungen zumeist Esprit und Kreativität. Stürmer Tomas Pekhart blieb blass, und auch der neue japanische Star Hiroshi Kiyotake fiel diesmal kaum auf, nur ein direkter Freistoß in der 60. Minute war gefährlich.

Dabei hatte der VfB den Franken weitgehend den Spielaufbau überlassen und sich auf ein stabiles Defensivverhalten konzentriert. Akzente nach vorne begünstigten weitere haarsträubende Fehler in der FCN-Abwehr. In der elften Minute war es nochmals Marcos Antonio, der den Ball unbedrängt verlor und einen Alleingang von Raphael Holzhauser ermöglichte. Der 19-Jährige vergab jedoch die große Chance zum nächsten Treffer.

Club-Trainer Hecking erlöste Marcos Antonio dann in der 16. Minute. Der 29-Jährige war im Sommer von Rapid Bukarest als Ersatz für den nach Leverkusen gewechselten Philipp Wollscheid geholt worden. Für den Brasilianer, der sein Bundesliga-Debüt wohl nicht so schnell vergessen wird, kam Hanno Balitsch.

Auf Seiten der Schwaben verdiente sich neben Ibisevic Torhüter Sven Ulreich die beste Note. Bei Nürnberg stach bestenfalls noch Flügelstürmer Gebhart heraus. (sid)