Dortmund. Während ambitionierte Millionenklubs wie der VfL Wolfsburg hinter ihren eigenen Erwartungen zurück bleiben, läuft für die Bayern und Borussia Dortmund in der jungen Saison bislang alles nach Plan. Auch Schalke lässt aufhorchen.

Nach zweiwöchiger Länderspielpause hat die Bundesliga ihre Sortierungsarbeit wieder aufgenommen. Darum geht es ja auch in diesen ersten Spielen, in dieser frühen Saisonphase. Darum herauszufinden, wo man im Leistungsvergleich steht als Mannschaft. Darum, herauszufinden, wohin man sich wohl orientieren muss. Besonders überraschende Spuren haben drei Spieltage (vom dritten fehlt noch ein sonntäglicher Rest) in der Tabelle aber nicht hinterlassen.

Der Multimillionen-Klub VfL Wolfsburg zum Beispiel hat es am Freitagabend nicht geschafft, beim Augsburger Finanzproletariat einen Punkt einzufahren und sich deshalb auf einem Mittelfeldplatz etabliert. Angesichts der Ambitionen, die im Volkswagen-Umfeld gehegt werden, ist das ein Platz, der nicht für Zufriedenheit sorgt. Aber die Spielzeit ist ja noch jung, so jung. Wer weiß, was dem an Talern und Köpfen reichen Wolfsrudel noch passieren wird.

BVB und Bayern werden ihrer Favoritenrolle weiterhin gerecht

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Dass man beim niedersächsischen Rivalen Hannover 96 auch diesmal wieder voraus ist, das deutet sich jedoch schon wieder an. Und Bayern München und Borussia Dortmund, die Topfavoriten, geben sich keine Blöße. Sie stehen ungefähr da, wo sie am Ende auch stehen wollen. Sie demonstrieren also anders als Felix Magaths VfL, dass es bei ihnen funktioniert, dass sie über die Qualität verfügen, auf deren Grundlage Ambitionen formuliert werden können. Für die Bayern, richtig, für die Festgeldkontobesitzer, die gerade 40 Millionen Euro für den erstmals kurz aufgetretenen und für stark befundenen Javier Martinez überwiesen haben, ist der Titel das Ziel und nichts als der Titel. Die Dortmunder, ja, der dritte Titel in Folge wäre eine feine Sache, wieder in die Champions League hineinzurutschen, würde allerdings auch als Erfolg betrachtet.

Wie sie auftreten, wie die Favoriten in ihre Rolle schlüpfen, wie sie sie ausfüllen, das ist wirklich von Bedeutung. In beeindruckender Manier. In einer Weise, die es anderen Teams, auch ambitionierten Teams wie Bayer Leverkusen, schwer machen dürfte, den Glauben an die eigenen Chancen im Titelrennen zu erhalten.

Um Gladbach muss man sich trotz verhaltenem Start keine Sorgen machen

Das Kräftemessen mit Schalke steht für das Topduo noch aus. Die Königsblauen könnten sich einschalten in auf der langen Strecke. Ein 2:0-Sieg bei Greuther Fürth, bei Trainer Mike Büskens und bei Gerald Asamoah, den Herzens-Knappen, ist zwar kein Furcht einflössendes Pfund auf der Waage. Doch die Franken, auch die Düsseldorfer mit ihrem Stuttgartauftritt, haben demonstriert, dass sie die Erstklassigkeit seriös angehen. Und Seriosität ist von Bedeutung in diesem Geschäft, in dem Tohuwabohu, in dem Verwirrung auf höheren Klubebenen fast immer Folgen haben tief unten, da, wo es auf der Wiese um die Zähler geht.

GladbachUm Mönchengladbach muss man sich darum kaum sorgen. Dass es am Anfang nach all den Spielerverlusten und mit all den neuen Spielern schwierig werden würde, das was ja allen klar. Aber die Borussen haben Schlimmeres mit einer Politik der ruhigen Hand überstanden. Und immerhin haben die Neuen trotz der Niederlage gegen die dauerunterschätzten Nürnberger mit ihrem grundsolide, absolut topseriöse Arbeit abliefernden Trainer Dieter Hecking mal kleine Zeichen gesetzt.