Mönchengladbach. Zum Auftakt der englischen Wochen hat Borussia Mönchengladbach einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen: Gegen den 1. FC Nürnberg unterlagen die Hausherren in einer turbulenten Begegnung mit 2:3. Nun müssen die Borussen die Niederlage schnell verdauen, denn schon am Donnerstag geht es nach Zypern.
Sechs Pflichtspiele in 20 Tagen – ein strammes Programm. Wenig vorteilhaft für die Profis von Borussia Mönchengladbach, dass sie im ersten Spiel der sicherlich kräftezehrenden Wochen eine Niederlage hinnehmen mussten. Das 2:3 (1:2) in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg bedeutet für das Team von Trainer Lucien Favre einen Dämpfer vor dem Start in die Gruppenphase der Europa League bei AEL Limassol (Zypern) am kommenden Donnerstag. Gladbach lag in der Partie gegen die Franken schon 0:2 zurück, glich zwischenzeitlich zwar aus, stand aber am Ende mit leeren Händen da.
Gladbachs Startelf unverändert
Nach der Länderspielpause konnte Trainer Favre auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Am Donnerstagabend war mit Juan Arango auch der letzte Nationalspieler nach Mönchengladbach zurückgekehrt. Favre ließ gegen Nürnberg also exakt jene Elf auflaufen, die sich zwei Wochen zuvor beim Rheinderby in Düsseldorf 0:0 von der Fortuna getrennt hatte.
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Gladbach tat sich in der Anfangsphase schwer, fand keine Lücken gegen kompakt stehende und früh attackierende Nürnberger. Lange Bälle der Borussen in die Spitze erwiesen sich als wenig probates Mittel. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking war wachsam, ließ in der ersten Viertelstunde keine echte Chance der Gastgeber zu. Ein Schuss von Tolga Cigerci aus der zweiten Reihe flog ein ganzes Stück am Nürnberger Tor vorbei (14.).
Auf der Gegenseite schlug der Club bei der ersten Gelegenheit zu. Tony Jantschke hatte mit gefährlichem Spiel gegen Javier Pinola einen Freistoß verursacht, den Nürnbergs Japaner Hiroshi Kiyotake aus halblinker Position von der Strafraumgrenze vors Tor zirkelte. Timm Klose touchierte den Ball nur leicht mit der Stirn, traf aber so ins lange Eck zum 1:0 für die Gäste (17.).
Nürnbergs Simons traf zum 2:0
Die Borussen präsentierten sich anschließend unsortiert und fehlerhaft bei der Defensivarbeit, vor allem aber anfällig bei gegnerischen Standardsituationen. So auch sieben Minuten nach dem Führungstreffer: Kiyotake führte einen Eckstoß von rechts aus, Alvaro Dominguez und Martin Stranzl griffen nicht entscheidend ein, Timmy Simons markierte per Kopf das 2:0 (25.).
Erst ab der 30. Spielminute zeigte sich Gladbach ideenreicher und effektiver im Offensivspiel. Luuk de Jong scheiterte mit seiner ersten Großchance aus kurzer Distanz noch an FCN-Torwart Raphael Schäfer und dem linken Pfosten. Besser machte es Gladbachs Millionen-Einkauf dann kurz vor dem Halbzeitpfiff (37.). Nach cleverer Vorlage von Patrick Herrmann schob der Niederländer aus rund zehn Metern zum 1:2 ein und erzielte so sein erstes Tor für die Borussia (45.). Großer Jubel zur Pause – auf diesen Treffer hatten die Gladbach-Fans gewartet.
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Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich zunächst ein offener Schlagabtausch in einem abwechslungsreichen Spiel. Erneut leistete Herrmann die Vorarbeit, diesmal für Granit Xhaka, der aus 16 Metern mit einem abgefälschten Schuss den sehenswerten Ausgleich besorgte (53.). Die Nürnberger Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Kiyotake nutzte nach seinen orherigen Assists diesmal selbst seine Chance, als er Gladbachs Abwehr aussteigen ließ und den Club erneut in Führung brachte (55.).
Luuk de Jong mit Pech bei einem Fallrückzieher
Ab der 70. Minute zogen sich die Nürnberger dann zwar insgesamt mehr in die eigene Hälfte zurück, blieben nach Ballgewinnen aber durchaus gefährlich. Bei den Gladbachern häuften sich derweil die Abspielfehler. Auch den Flanken des eingewechselten Mike Hanke fehlte die Präzision. Großes Pech hatte noch Luuk de Jong, der mit einem Seitfallzieher nur den Innenpfosten traf (88.). Nürnberg feierte den zweiten Sieg, Gladbach dagegen kassierte die erste Niederlage der laufenden Bundesliga-Saison.
Favres Team muss den Rückschlag nun möglichst zügig verarbeiten. Nach den Partien bei AEL Limassol am Donnerstag (19 Uhr im Live-Ticker) und Bayer Leverkusen kommenden Sonntag geht es Schlag auf Schlag weiter. Gladbach empfängt in der englischen Woche den Hamburger SV (26. September), tritt dann zum Duell bei der anderen Borussia in Dortmund an (29. September), um anschließend das erste Heimspiel in der Europa League gegen den türkischen Klub Fenerbahce Istanbul (4. Oktober) zu bestreiten. In der Tat ein strammes Programm.