Essen. Keine Tore, kaum Chancen: Der VfL Wolfsburg ist am Freitagabend beim FC Augsburg nicht über ein 0:0-Unentschieden hinausgekommen. Beide Teams zeigten eine schwache Vorstellung und boten über weite Strecken echte Fußball-Magerkost.

Trotz zwei Wochen Vorbereitungszeit hat der VfL Wolfsburg die richtige Reaktion auf das 0:4-Debakel gegen Hannover 96 verpasst und dem FC Augsburg erneut Aufbauarbeit geleistet. Bei den zuvor punktlosen Schwaben kam die Mannschaft von Trainer Felix Magath in einem müden Freitagsabend-Kick nicht über ein 0:0 hinaus und verpasste in der Tabelle damit den Sprung auf die internationalen Plätze. Mit Europa-League-Niveau hatte der Auftritt allerdings ohnehin wenig zu tun.

Die in der Anfangsphase aktiven, schnell aber hinterherlaufenden Augsburger konnten sich vor 28.512 Fans in der herbstlichen Nacht aber immerhin über den Punktgewinn freuen. Zwar verpasste die Mannschaft von Bundesliga-Neuling Markus Weinzierl den ersten Saisonsieg, schaffte durch das Remis aber zumindest für 19 Stunden den Sprung von den Abstiegsrängen. Um in der Bundesliga auch im zweiten Jahr den Abstieg abzuwenden, muss sich der FCA aber deutlich steigern.

Wölfe gerieten gegen starke Augsburger immer wieder in Not

In der vergangenen Saison hatten die Augsburger gegen Wolfsburg am 14. Spieltag den ersten Bundesliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte gefeiert. "Ich möchte nicht wieder Trainer jener Mannschaft sein, die Augsburg auf die Beine hilft", sagte Magath daher vor der Partie, zog aber überraschend wenig Konsequenzen aus der Schmach gegen Hannover 96. Der aussortierte Christian Träsch wartete vergeblich auf seinen ersten Saisoneinsatz, lediglich für Josue und Bas Dost liefen Simon Kjaer und Thomas Kahlenberg auf. Bei Augsburg stand Mohamed Amsif für den unter der Woche operierten Simon Jentzsch im Tor und war bei den wenigen Torchancen zur Stelle.

Die Gäste kamen mit dem Pressing der Augsburger in der Anfangsphase überhaupt nicht zurecht. Spielmacher Diego war zwar präsent, fand aber wenig Anspielstationen. Immer wieder wurden die Wolfsburger daher von den Augsburgern gestört und kamen im eigenen Strafraum in Not. Die erste Chance des Spiels hatte Neuzugang Aristide Bance, dessen abgefälschter Fernschuss auf dem Tor landete (5. Minute). Vor allem aber Torsten Oehrl, der den am Sprunggelenk verletzten Regisseur Ja-Choel Koo ersetzte, erwies sich als Aktivposten. Wolfsburg hatte Glück, dass der Kopfball des Startelf-Debütanten knapp über die Latte ging (10.).

VfL Wolfsburg kam mit mehr Schwung aus der Kabine

Den von 28.512 Zuschauern angepeitschten, aber zunehmend zurückhaltenden Gästen fehlte nach der starken Anfangsphase ziemlich schnell die Genauigkeit. Die erste Chance der Gäste entstand aus einem Patzer der Augsburger an der eigenen Strafraumgrenze, nach dem Vieirinha Diego bediente. Dessen Volleyschuss war aber kein Problem für Amsif (17.), der später auch gegen Marcel Schäfer zur Stelle war (23.). Wolfsburg machte aus den deutlich höheren Spielanteilen bis zur Halbzeitpause jedoch deutlich zu wenig.

Aus der Kabine kamen die Gäste mit mehr Schwung und hatten erneut durch Vieirinha (47.) und Ricardo Rodriguez (48.) gute Möglichkeiten. Den Siegtreffer auf dem Kopf hatte Kahlenberg nach einer Flanke von Geburtstagskind Ivica Olic (72.), Amsif hatte aber wie zwei Minuten später gegen Olic selbst keine Probleme. Auf der Gegenseite verpasste der eingewechselte Kevin Vogt den Treffer (79.). (dapd)