Warum hat Bayern München plötzlich die irrwitzige Rekordsumme von 40 Millionen Euro in die Hand genommen hat, um den Spanier Javier Martinez zu verpflichten? - Ein Kommentar.
Es gibt viele Wege, sich der Antwort auf die Frage zu nähern, warum Bayern München plötzlich die irrwitzige Rekordsumme von 40 Millionen Euro in die Hand genommen hat, um den Spanier Javier Martinez zu verpflichten. Einen unbestritten hoch veranlagten Mittelfeldspieler, dessen Vita aber im Alter von fast 24 Jahren mit gerade ‘mal acht Länderspielen und ohne Titel auch noch Lücken aufweist.
Die Ablöse, hat selbst Bayern-Präsident Uli Hoeneß jüngst gestanden, läge ja 10, 15 Millionen Euro über dem eigentlichen Marktwert; im Grunde, so Hoeneß, seien 40 Millionen „Wahnsinn“. Kein Widerspruch. Warum aber macht der FC Bayern dann „dieses eine Mal“ (Hoeneß) mit bei der absurden Prahlerei?
Ein Signal in die Fußball-Welt
Eine eher amüsante und gewohnt großspurige Begründung hat Ehrenpräsident Franz Beckenbauer angeboten: „Warum sollte man das Geld auf dem Festgeldkonto liegen lassen? Da gibt es ‘eh kaum Zinsen.“
Die näherliegende lautet: Die Position des defensiven Mittelfeldspielers gilt im modernen Fußball als die des Spiritus Rector, als zentrale, als spielentscheidende Figur. Und dort ist der FC Bayern nach eigener Einschätzung neben Bastian Schweinsteiger unzulänglich besetzt – mit Spielern wie Timoschtschuk und Gustavo, die im Übrigen zusammen erkleckliche 28 Millionen Euro Ablöse verschlangen.
Die dritte Antwort ist, dass die Münchner ein Signal in die Fußball-Welt senden wollten, genauer, auf den schwarz-gelben BVB-Planeten; der Rekordtransfer gereicht den Bayern auch zum Zeichen der nie enden wollenden Größe und Macht.
Die entscheidende Antwort aber gab bereits einst der große Mario Adorf, als er im „Schattenmann“ einen allmächtigen Unterwelt-Boss mimte: „Warum leckt sich ein Rüde die Eier? Weil er’s kann.“