Köln. Der FC-Köln-Vorstand berät über eine Entlassung von Trainer Beierlorzer. Der rechnet mit einem Verbleib. Doch es kursieren bereits andere Namen.
Als Achim Beierlorzer am Morgen nach der 0:2-Derbypleite bei Fortuna Düsseldorf um 10.51 Uhr zu seiner Mannschaft auf den Rasen lief, um das Training zu übernehmen, konnte er noch davon ausgehen, bei der kommenden Bundesliga-Aufgabe des 1. FC Köln am Freitag gegen die TSG Hoffenheim (20.30 Uhr/DAZN) an der Seitenlinie stehen zu dürfen. Ein gerade erst geführtes Gespräch mit dem Geschäftsführer Sport Armin Veh gab dem 51-Jährigen Anlass zu dieser Annahme. „Ich gehe schwer davon aus, dass ich die Mannschaft am Freitag betreuen werde“, sagte der Trainer. Die Frage ist nur: Wie lange bleibt Armin Veh überhaupt noch im Amt, nachdem er jüngst verlauten ließ, seinen im Sommer 2020 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern?
Einigkeit in Köln: Mit Beierlorzer geht es nicht mehr weiter
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Im Hintergrund nutzte der FC-Vorstand um Werner Wolf derweil den Montag zur Aufarbeitung der sportlichen Krise. Nach drei empfindlichen Niederlagen in gut einer Woche (1:3 in Mainz, 2:3 im Pokal gegen den Viertligisten Saarbrücken und 0:2 in Düsseldorf) stehen die Kölner an vorletzter Stelle der Bundesliga-Tabelle und liefern nur wenig Argumente, an eine Trendwende unter der bestehenden Führungsriege zu glauben. „Wir sehen auch, dass sieben Punkte zu wenig sind für das, was wir wollen. Nach eigener Rechnung fehlen uns aktuell sechs Punkte“, sagte Beierlorzer nach dem Training. „Jeder Einzelne muss an seiner Performance arbeiten und sich dann in die Mannschaft einbringen. Einen anderen Weg gibt’s nicht – ob mit mir oder ohne mich.“
In der Kölner Vereinsführung herrscht aber wohl Einigkeit darüber, dass es mit Beierlorzer als Trainer nicht mehr weitergeht. Mit dem Mitgliederrat wurde diskutiert, ob der Franke gegen die TSG noch ein letztes Mal auf der Bank sitzen soll oder ob sein Assistent Andre Pawlak als Interimslösung übernimmt. Bereits zum Ende der vergangenen Zweitliga-Saison war der ehemalige U23-Trainer als Nachfolger von Markus Anfang eingesprungen, um den Aufstieg über die Ziellinie zu bringen. Die Entscheidungsfindung zieht sich deshalb so lange, weil ein vorzeitiges Aus von Beierlorzer nach nur zwölf Pflichtspielen (3 Siege, 1 Remis, 8 Niederlagen) auch für Manager Armin Veh bedeuten würde, nach nicht einmal zwei Jahren am Rhein endgültig gescheitert zu sein.
Labbadia und Schmidt im Gespräch
Bereits vor dem Duell in Düsseldorf hatte Geschäftsführerkollege Alexander Wehrle signalisiert, schon im Dezember einen neuen FC-Sportchef präsentieren zu wollen. Einen Tag später realisierten die FC-Entscheider: Ein neuer Trainer kommt nur, wenn klare Verhältnisse auf Managerebene herrschen. Denn welcher Trainer würde sich auf ein Engagement einlassen, bei dem sein künftiger Chef nicht feststeht?
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Falls Armin Veh wirklich entlassen wird, bliebe der FC trotzdem handlungsfähig: Mit Jörg Jakobs und Erich Rutemöller haben die Domstädter zwei kompetente Berater in ihren Reihen. Neben Bielefeld-Manager Samir Arabi (war bereits 2017 als Schmadtke-Nachfolger im Gespräch und arbeitete mit Jakobs in Aachen) wird vor allem der ehemalige Schalke-Sportvorstand und jetzt vereinslose Horst Heldt als Veh-Nachfolger gehandelt, der als Spieler fünf Jahre lang das Trikot der Kölner trug.
Auch Bruno Labbadia würde Stallgeruch mitbringen. Der zuletzt in Wolfsburg erfolgreiche Ex-Kapitän der Kölner gilt als Wunschnachfolger auf der Trainerbank, aber auch der Ex-Leverkusener Roger Schmidt (zuletzt in China tätig) steht bei den FC-Bossen hoch im Kurs.