Düsseldorf. Der 1. FC Köln steckt tief in der Krise. Nach der 0:2 (0:1)-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf darf Trainer Achim Beierlorzer seinen Job behalten.

Mit einem herzhaften Schulterklopfer verabschiedete sich Friedhelm Funkel am Sonntag in den Stadion-Katakomben von Achim Beierlorzer. Einerseits zeigte sich der Fortuna-Trainer erleichtert und erfreut über den kaltschnäuzig herausgespielten 2:0-Derbyerfolg gegen den rheinischen Rivalen aus Köln, andererseits ist es nie angenehm, mitzubekommen, wie der Stuhl eines Kollegen wackelt.

Innerhalb von nur einer Woche ist der 1. FC Köln in all seine Einzelteile zerfallen. Auf die Niederlage gegen Mainz 05 folgte das peinliche Pokalaus gegen den Viertligisten Saarbrücken und die Ankündigung von Geschäftsführer Armin Veh, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Nach dem verlorenen Nachbarschaftsduell neigt sich die Geduld der Anhänger dem Ende. „Wir haben die Schnauze voll“, riefen die 6000 angereisten FC-Fans den Verantwortlichen entgegen.

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Bereits nach sieben Minuten waren die „Geißböcke“ gezwungen, ihren Plan zu ändern und Marco Höger für den zuletzt einzigen Lichtblick Noah Katterbach zu bringen, der sich früh verletzte. Dennoch war es der FC, der nicht nur durch hohes Pressing Druck erzeugte, sondern eine Stunde lang auch mehr Chancen herausspielte. Weder Simon Terodde (11., 50., 58.), Kingsley Schindler (45.), noch Louis Schaub (58.) wussten daraus Kapital zu schlagen.

Fortuna Düsseldorf bei Standards gefährlich

Wenn die defensiv aufgestellten und eher passiven Düsseldorfer gefährlich in Erscheinung traten, dann durch Standards: Köpfte Rouwen Hennings bei einer Freistoßsituation in der 25. Minute noch an den Außenpfosten, verwandelte der Stürmer kurz darauf sicher vom Punkt gegen FC-Torwart Timo Horn zur 1:0-Pausenführung (38.). Rafael Czichos hatte zuvor Alfredo Morales nach einem schnell ausgeführten Einwurf im Sechzehner von den Beinen geholt.

Der zweite Treffer resultierte aus einer Ecke der Kölner, die Kaan Ayhan mit einem langen Ball in Richtung des vorne losgesprinteten Erik Thommy klärte, der Schindler stehen ließ und abgebrüht zum 2:0-Endstand verwandelte (61.). „Ein Derby wird im Kopf entschieden“, lobte Ayhan Funkels ruhige Vorbereitung. „In der Aufstellung standen einige Mentalitätsmonster. Wir wussten, dass die Stimmung hochkochen könnte, aber behielten den kühleren Kopf.“

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FC-Manager Veh tauchte nach Abpfiff unter und war für eine Stellungnahme über mögliche personelle Konsequenzen nicht zu erreichen. „Wer in der Bundesliga Trainer ist, kennt die Mechanismen. Aber ich mache mir keine Sorgen“, so Beierlorzer. Er spüre Vehs Vertrauen und habe es immer gespürt.

Noch scheinen die „Geißböcke“ mit einer Trainerentlassung zu zögern, denn bereits am Freitag steht das letzte Duell vor der Länderspielpause gegen Hoffenheim an.