Essen. In einem BBC-Interview bedankt der Pole sich bei Jürgen Klopp und erzählt von einem seiner schlimmsten Tage: Dem Rauswurf bei Legia Warschau.

In der kommenden Woche kommt es zum Topspiel der Champions League. Am Mittwoch (12. März, 21 Uhr) steigt das Rückspiel zwischen dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München und FC Liverpool. Die BBC nutzte die Gelegenheit, um mit Bayern-Star Lewandowski zu sprechen. Dieser erzählt dem britischen TV-Sender interessante Anekdoten.

Zum Beispiel: Als Lewandowski bei Legia Warschau rausflog. Unglaublich, aber wahr: Der polnische Traditionsklub hatte das Potential des Stürmers nicht erkannt und ihn schlichtweg als "zu schlecht" eingestuft. "Der Tag, als Legia Warschau mich rausgeschmissen hat, war einer meiner schlimmsten Tage im Leben. Ich war nach einer Verletzung zurückgekommen. Bei Legia hat mir ein Arzt gesagt, dass ich nicht bereit sein werde, um auf dem allerhöchsten Niveau Fußball zu spielen. Das war für mich ein Schlag ins Gesicht. Erst anderthalb Jahre vorher war mein Vater verstorben. Doch das alles habe ich als große Motivation angesehen. Ich wusste, dass ich fortan noch härter arbeiten muss, um es einigen Leuten zu beweisen und meinen Wert zu zeigen", erzählt Lewandowski, der als 18-Jähriger Legia Warschau verlassen musste.

Der Weg des gebürtigen Warschauers führte über Znicz Pruszków zu Lech Posen. In Pruszków erzielte Lewandowski in 32 Spielen, 21 Tore. Lech wurde aufmerksam und verpflichtete den Angreifer. In Posen konnte der Stürmer in 82 Partien, 41 Treffer erzielen. Für Lewandowski ging es im Sommer 2010 nach Dortmund. Die Borussia hatte ihn für 4,5 Millionen Euro aus Posen abgeworben. Eine gute Investition, wie es sich später herausstellen sollte. In 187 Pflichtspielen knipste Lewandowski 102 Mal für den BVB.

Eingewöhnungsprobleme

Dabei war seine Anfangszeit bei den Schwarz-Gelben alles andere als leicht. Die Umstellung des polnischen auf den deutschen Fußball fiel Lewandowski nicht einfach. Auch die Trainingsmethoden waren andere: Härtere, intensivere Einheiten als in der Ekstraklasa in Polen. Eine große Hilfe auf dem Weg zum Goalgetter in Polen zum Torjäger in der Bundesliga war für Lewandowski Jürgen Klopp. "Dank ihm habe ich sehr viel gelernt. Ich bin nach jedem Training länger geblieben, manchmal bis zu zwei Stunden, um an meiner Schusstechnik und den Automatismen zu feilen.

Die harte Arbeit machte sich bezahlt: Nach vier Jahren verließ Lewandowski Dortmund ablösefrei in Richtung München. Die Bilanz des mittlerweile 102-maligen (55 Tore) polnischen Nationalmannschafts-Kapitäns liest sich beeindruckend: 228 Spiele für die Bayern und 178 Tore!

Legia Warschau dürfte sich noch heute ärgern und den Tag, als man Robert Lewandowski in die Wüste schickte, als einen der schlimmsten Tage der Vereinsgeschichte empfinden.