Essen. Eintracht Frankfurt hat den Sprung auf einen Champions-League-Platz verpasst. Die Eintracht holte im Rhein-Main-Derby in Mainz nur einen Punkt.
Trotz eines Doppelpacks von Torjäger Luka Jovic hat Eintracht Frankfurt auch im elften Anlauf den ersten Bundesligasieg beim FSV Mainz 05 und damit eine perfekte Generalprobe für das Spiel des Jahres gegen Rekord-Champion Bayern München mit Ex-Trainer Niko Kovac verpasst. Beim 2:2 (2:2) in einem rassigen Rhein-Main-Derby egalisierte der Serbe am Mittwochabend vor 30 805 Zuschauern mit seinen Saisontoren Nummer elf und zwölf (31./45.+1 Minute) die zweimalige Mainzer Führung durch Robin Quaison (10./36.). Mit 27 Punkten sind die Hessen vor dem Jahresfinale gegen die Bayern Tabellenfünfter. Mainz bleibt mit 20 Zählern im Mittelfeld der Fußball-Bundesliga.
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«Unterm Strich ist das Ergebnis verdient. Wir waren ein Stück näher dran. Die erste Halbzeit war spektakulär. Das ist eine Bestätigung unserer guten Vorrunde. Die Mannschaft hat ein klares Gesicht, ein klares Konzept», lobte 05-Präsident Stefan Hofmann. Frankfurts Torhüter Kevin Trapp sprach von einem «schwierigen Spiel» und betonte nach dem 24. Pflichtspiel in vier Monaten: «Wir hätten hier gerne gewonnen. Wenn man den Spielverlauf aber sieht, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein.»
Frankfurt und Mainz sorgten für ein hohes Tempo
Die Eintracht leistete ihren Beitrag zu einem fulminanten und hitzigen Derby. Beide Mannschaften sorgten insbesondere im ersten Durchgang für ein hohes Tempo und erspielten sich einige Torraumszenen.
Den besseren Start erwischten aber die Mainzer, die sehr aggressiv attackierten und so den DFB-Pokalsieger in die Bredouille brachten. Das zahlte sich früh aus. Vergab Jean-Philippe Mateta in der sechsten Minute noch eine große Chance aus halbrechter Position, machte es Quaison kurz darauf besser. Von Mateta in Szene gesetzt drosch er den Ball links oben in den Winkel. Vorausgegangen war aber ein leichtsinniger Fehler von Mijat Gacinovic. Eine weitere Chance von Mateta dokumentierte die gute Anfangsviertelstunde der Rheinhessen (13.).
Danach kam aber die Eintracht. Insbesondere die starke Offensive stellte die Mainzer vor Probleme. Dabei saß Vize-Weltmeister Ante Rebic bis zur 71. Minute auf der Bank. Bei einem Kopfball von Sebastien Haller hatte Mainz noch Glück (23.), bei einer sehenswerten Kombination über Jonathan de Guzman und Filip Kostic war es aber dann in Person von Jovic passiert.
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Die Antwort folgte prompt. Nach einer Flanke von Jean-Paul Boetius war wieder Quaison für Mainz zur Stelle. Dass die Eintracht-Hintermannschaft dort zu schläfrig wirkte, lag vielleicht auch am Fehlen der verletzten Defensivspieler Makoto Hasebe und David Abraham. Doch im Angriff hatte die Eintracht noch Jovic, der kurz vorm Pausenpfiff per Kopf traf.
Im zweiten Durchgang konnten die beiden Rivalen den Turbo-Fußball nicht mehr aufrecht erhalten. Beide leisteten sich nicht nur Pausen, sondern auch einige Fehlpässe. Die Eintracht hatte durch Haller eine Kopfball-Chance (50.), auf der Gegenseite forderte Mainz nach einer umstrittenen Aktion des Frankfurters Carlos Salcedo vergeblich einen Handelfmeter (75.). Dazu rettete Eintracht-Keeper Kevin Trapp gegen Boetius (80.).
Vor dem Anpfiff hatten die Mainzer eine wichtige Personalie geklärt. Sportvorstand Rouven Schröder verlängerte seinen Vertrag vorzeitig bis 2022. Schröder arbeitet seit 2016 für die Mainzer. (dpa)
Der Live-Ticker zum Nachlesen:
FC Bayern - Leipzig 1:0
Bremen - Hoffenheim 1:1
Freiburg - Hannover 1:1
Mainz - Frankfurt 2:2
Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 1:1 - Werder kann Heimpleite dank eines Sturmlaufs noch abwenden
Dank eines Sturmlaufs in der zweiten Halbzeit hat Werder Bremen im Kampf um einen Europapokalplatz eine Heimniederlage gegen die TSG Hoffenheim doch noch abwenden können. Ein Kopfballtreffer des Tschechen Theodor Gebre Selassie in der 57. Minute reichte den Hanseaten noch zu einem 1:1 (0:1). Damit hat der SVW als einziges Team in jedem Ligaspiel mindestens einen Treffer erzielt.
Vor dem Seitenwechsel hatten sich die Gäste Vorteile erarbeitet und waren durch Geburtstagskind Leonardo Bittencourt in Führung gegangen. Der Mittelfeldspieler, der am Mittwoch 25 Jahre alt wurde, war in der 31. Minute mit einem Flachschuss erfolgreich.
"Im Moment ist die Enttäuschung größer, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben", sagte Bremens Max Kruse bei Sky: "Wir müssen das cleverer ausspielen. Bei den Chancen, die wir hatten, musst du das Spiel gewinnen."
Vor 40.003 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Weserstadion hätten eigentlich viel mehr Tore fallen müssen. Beide Teams setzten auf Offensive und feuerten besonders in der ersten Halbzeit aus allen Rohren. Die Keeper mussten fast im Minutentakt mehrfach vollen Einsatz zeigen, um weitere Treffer zu verhindern.
Werder-Coach Florian Kohfeldt hatte kurzfristig auf Nuri Sahin (Sprunggelenksprobleme) verzichten müssen, was man den oftmals etwas hektischen Aktionen der Platzherren auch immer wieder anmerkte. Auch in der Raumaufteilung hatten die Gäste Vorteile, die die Hanseaten nur mühsam mit sehr viel Laufarbeit kompensieren konnten.
Nach dem Seitenwechsel beherrschten zunächst die Norddeutschen das Geschehen. Die Hoffenheimer standen plötzlich deutlich tiefer und hatten Glück, dass Werder-Kapitän Max Kruse in der 50. Minute knapp an einer Flanke vorbeirutschte.
Energisch forderte Nagelsmann seine Schützlinge in dieser Phase zu Entlastungsangriffen auf - vergeblich. Der SV Werder dominierte weiter, machte sich das Leben durch Ungenauigkeiten bei den finalen Pässen aber auch selbst schwer.
Nach dem Ausgleich beruhigte sich die Partie ein wenig, Hoffenheim konnte sich stabilisieren. Beide Mannschaften mussten in der Schlussphase ihrem hohen Tempo Tribut zollen, die Begegnung wurde zerfahrener, die Aktionen ungenauer.
Beide Mannschaften spielten allerdings weiter auf Sieg, waren jedoch vor dem gegnerischen Tor zu inkonsequent.
Rund um das Spiel sorgte eine Drohne für Diskussionen: Weil beim Abschlusstraining für das Spiel gegen Werder Bremen eine fremde Drohne über den Trainingsplatz geflogen ist, hat Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim die Polizei eingeschaltet. Sie habe bereits die Ermittlungen aufgenommen, erklärte Klubsprecher Holger Kliem auf der Homepage der Hoffenheimer. Der mutmaßliche Drohnenpilot konnte ausfindig gemacht worden, hieß es weiter - und es handelte sich offenbar um einen Mitarbeiter von Werder Bremen.
Die Bremer kündigten eine Aufklärung am Donnerstag an. (sid/dpa)
Der Live-Ticker zum Nachlesen:
FC Bayern - Leipzig 1:0
Bremen - Hoffenheim 1:1
Freiburg - Hannover 1:1
Mainz - Frankfurt 2:2
Freiburg - Hannover 96 1:1 - Wieder kein Sieg: Hannover bleibt im Krisenmodus
Die Drohung hat kaum etwas bewirkt, der Weihnachtsurlaub wackelt weiter: Hannover 96 hat auch beim SC Freiburg den dringend benötigten Befreiungsschlag verpasst und im Tabellenkeller erneut Boden auf die Konkurrenten verloren. Die Niedersachsen kamen am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga nur zu einem 1:1 (1:1), womit sie zwar den letzten Platz verließen. Kurz vor Weihnachten ist an besinnliche Tage aber nicht zu denken.
Luca Waldschmidt (3.) schoss die Freiburger mit einem verwandelten Handelfmeter früh in Führung, die Hannovers Abwehrspieler Felipe (14.) noch in der Anfangsphase ausglich. Da Hannovers Angreifer Hendrik Weydandt (46.) zudem nur die Latte traf, wartet 96 seit 21 Auswärtsspielen auf einen Sieg.
Trainer Andre Breitenreiter hatte nach dem Offenbarungseid gegen Rekordmeister Bayern München (0:4) die Zügel angezogen und ungemütliche Maßnahmen angekündigt. Es werde keinen Weihnachtsurlaub geben, sollten bis zum Ende der Rückrunde nicht mindestens drei Punkte geholt werden, sagte Hannovers Coach. Nun ist also das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die letzte Möglichkeit, um sich etwas Entspannung zu erspielen.
Der Start in die so wichtige Partie ging gründlich daneben, Schuld daran trug Waldemar Anton mit seinem dämlichen Handspiel nach nur 99 Sekunden. Die Aktion ihres Kapitäns verunsicherte die Norddeutschen aber keineswegs, sie besaßen in der Folge mehr Spielanteile und gingen vor 23.500 Zuschauern nach dem leistungsgerechten Ausgleich weiter zielgerichtet zu Werke.
Den Gästen, die neben Noah Sarenren Bazee, Ihlas Bebou und Takuma Asano kurzfristig auch noch auf ihren Angreifer Niclas Füllkrug verzichten mussten, fehlten dabei zwar die zwingenden Torabschlüsse. Dafür nahmen sie mit ihrem geordneten Stellungsspiel den Freiburgern gleichzeitig aber auch den Wind aus den Segeln.
Nach der ereignisarmen Phase, in der sich beide Mannschaften neutralisierten und rein gar nichts auf Torchancen hindeutete, sahen die Zuschauer vor der Halbzeitpause doch noch zwei gute Gelegenheiten. Der Freiburger Janik Haberer (36.) scheiterte aber ebenso wie der agile Weydandt (37.) aus kurzer Distanz.
Weydandt war es auch, der 45 Sekunden nach Wiederanpfiff mit seinem Kopfball für den perfekten Start in die zweite Halbzeit hätte sorgen können. Die vergebene Möglichkeit war dennoch der Startschuss für eine schwungvollere Phase mit vielversprechenden Abschlüssen auf beiden Seiten.
Nach etwa einer Stunde erhöhten die Gäste nochmals die Schlagzahl, was zunächst in einer Großchance für Bobby Wood (60.) resultierte. Die Drangphase war allerdings schnell wieder vorüber. (sid)