Wolfsburg. Der Vize-Meister VfL Wolfsburg ist noch nicht reif, die Bayern zu stürzen. Auch weil zu viel von Kevin De Bruyne abhängt. Unser Bundesliga-Check.
Vermutlich werden sich viele Fußballfans nach diesem Supercup-Wochenende fragen: Ist für den VfL Wolfsburg nicht doch schon mehr drin als die Vizemeisterschaft? Nein, ist es nicht. Die Wölfe sind zwar in der letzten Saison souveräner Meister des Rests hinter dem echten Champion geworden – das aber auch unter gütiger Mithilfe derer, die normalerweise Bayern München das Leben schwer machen.
Der Trainer: Im Gegensatz zu seinem Manager Klaus Allofs ist Dieter Hecking etwas gewagter: „Wir haben Blut geleckt, es ist der zweite Titel innerhalb von acht Wochen“, sah sich der VfL-Coach nach dem Sieg am Samstag über die Bayern in Angriffslaune. In seinen zweieinhalb Jahren in Wolfsburg hat der 50-Jährige nahezu das Optimum aus dem herausgeholt, das ihm letztlich der VW-Konzern zur Verfügung gestellt hat. Das schmälert Heckings Anteil am Erfolg jedoch keinesfalls.
Das Personal: Ist weitgehend gleich geblieben. André Schürrle, der seit dem Wechsel für 32 Millionen Euro im Februar von Chelsea zu den Niedersachsen geklagt hat, noch nicht wirklich fit zu sein, war der für diese Saison vorweg genommene Königstransfer. Der Ex-Gladbacher Max Kruse ist im Sturm allerdings noch einmal eine Verstärkung.
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Die Probleme: Bleibt Deutschlands Fußballer des Jahres oder geht er? Das ist die große Frage, die nicht nur die Wolfsburger, sondern auch die Konkurrenz beschäftigt. Zu 99,9 Prozent geht Klaus Allofs davon aus, dass Kevin De Bruyne weiter das Wolfsburger Trikot tragen wird. Trotzdem hängt im Spiel des VfL einfach zu viel vom Belgier ab.
Der Anspruch: „Wir wollen kleine, sichere Schritte gehen“, sagt Allofs. Der Pokalsieger und Vize-Meister müsse sich unter den besten Vieren etablieren anstatt die Bayern-Verfolgung auszurufen. Das mag sich nach Understatement anhören, ist’s aber nicht. Denn in dieser Saison hat der VfL in Dortmund und Schalke wieder echte Konkurrenten.
Die Prognose: Allein schon, um der Langeweile vorzubeugen: Die Wölfe werden diesmal Dritter.
Unser Bundesliga-Tipp
1. Bayern München
2. Borussia Dortmund
3. VfL Wolfsburg
4. FC Schalke 04
5. Borussia Mönchengladbach
6. Bayer Leverkusen
7. 1. FC Köln
8. VfB Stuttgart
9. FC Augsburg
10. FSV Mainz 05
11. FC Ingolstadt
12. 1899 Hoffenheim
13. Hamburger SV
14. Werder Bremen
15. Eintracht Frankfurt
16. Hertha BSC
17. Hannover 96
18. Darmstadt 98