Frankfurt/Main. Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg beleidigte beim Meisterschaftsspiel gegen Eintracht Frankfurt einen Balljungen. Der DFB ermittelt nun gegen ihn.
Ganz so positiv wie sein sportliches Auftreten sind die Schlagzeilen über Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg nicht. Am Donnerstag veröffentlichte die "Bild"-Zeitung Bilder vom Meisterschaftsspiel gegen Eintracht Frankfurt, die De Bruynes Image nachhaltig schädigen könnten: Zwei Minuten vor seinem Treffer zum 1:1 wurde der Torjäger ausfallend gegenüber einem Balljungen, weil der zu lange brauchte, um dem belgischen Star den Ball an zureichen.
So lief die Szene ab: In der 86. Minute steht es 1:0 für Eintracht Frankfurt. Wolfsburg steht unter Druck. Der Ball rollt nach einer vergebenen Torchance des Belgiers ins Aus, der VfL-Spieler sprintet hinterher. Für De Bruynes Geschmack geht es allerdings nicht schnell genug. Die Reaktion des Mittelfeldspielers gibt zu denken: Er schreit den Balljungen an. Klar und deutlich kann man in dem veröffentlichten Video die beleidigenden Worte „Give me the ball, you Motherfucker!“ in Richtung des Stadionhelfers hören.
De Bruyne gibt Beschimpfung zu
De Bruyne gibt gegenüber der "Bild" zu, dass er die Beschimpfung im Affekt tatsächlich ausgesprochen hat. Als Entschuldigung will der Wolfsburg-Star dem Frankfurter U16-Kicker nun ein signiertes Trikot anbieten. Ob das allerdings reicht, um aus der Angelegenheit heil herauszukommen, ist fraglich. Wie die "Bild"-Zeitung auf Twitter vermeldete, ermittelt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nun gegen den Belgier und fordert ihn zu einer Stellungnahme auf.
Frankfurts U16-Betreuer Jürgen Hickert kümmert sich seit zehn Jahren um die Balljungen der Eintracht: „Es ist schon fragwürdig, was man so zu hören bekommt von vielen Bundesliga-Spielern. Dabei sollten sie trotz ihres Geldes und Erfolgs ja auch Vorbild sein und eine gewisse Kinderstube haben. Und wenn ich von Herrn Allofs (Geschäftsführer des VfL-Wolfsburg, A. d. Red.) lese – er sei ein lieber, braver Bub... Da sollte er mit ihm mal über gewisse Gepflogenheiten reden," kommentiert der Eintracht-Akteur gegenüber der "Bild". Schon zur Halbzeitpause platzte dem 23-jährigen De Bruyne der Kragen, als er den Ball aus rund fünf Metern Entfernung in Richtung des Häuschens zwischen den Auswechselbänken drosch und so fast den Stadionsprecher traf.
Auch interessant
Für 22-Millionen kam Kevin De Bruyne in dieser Saison zum VfL Wolfsburg. Der belgische Nationalspieler wurde schnell zum Dreh- und Angelpunkt des Wölfe-Spiels. Zuletzt demonstrierte der 23-Jährige eindrucksvoll sein Können gegen den Tabellenführer Bayern München. (jle)