Gelsenkirchen. Unerwartetes Debakel für Schalke 04! Die Königsblauen gingen gegen den 1. FC Magdeburg mit 2:5 (0:2) unter.

Eigentlich hatten sich das die Fans des FC Schalke 04 ganz anders vorgestellt. Vom Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg sollte ein Ruck ausgehen, vielleicht sogar das Signal zu einer phänomenalen Aufstiegs-Aufholjagd. Doch dann war die zu Beginn mit 61.681 Zuschauern gefüllte Veltins-Arena schon eine Viertelstunde vor dem Abpfiff halbleer. Die Schalker wurden von den Magdeburgern schwindelig gespielt und verloren auch in der Höhe verdient mit 2:5 (0:2).

FCM-Torjäger Kaars trifft viermal gegen Schalke

Eine Woche lang hatten die Schalker den Gegner gelobt und hervorgehoben, genau zu wissen, wie der FCM spielt. Volle Konzentration hatte Trainer Kees van Wonderen gefordert - und er traute das der Startelf zu, die vor einer Woche den 1. FC Nürnberg mit 3:1 besiegt hatte. Doch was gegen den Club noch funktioniert hatte, war gegen die selbstsicheren Magdeburger nicht gut genug. So sehr sich die Königsblauen auch bemühten, sie waren gegen den FCM, der wie eine abgezockte, sehr gut eingestellte Spitzenmannschaft in der Arena auftrat, nicht gut genug.

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In zwei Szenen fehlte die Konzentration komplett, zweimal traf Martijn Kaars für die Gäste zur verdienten 2:0-Pausenführung. In der 29. Minute nutzte der Magdeburger Livan Burcu einen Tiefschlaf der Schalker Deckung nach einem Einwurf zu einem schlauen Steilpass. Kaars lief S04-Innenverteidiger Ron Schallenberg davon und überlistete Torwart Justin Heekeren mit einem Schlenzer zum 1:0. In der dritten Minute der Nachspielzeit in der ersten Hälfte versäumten es die Schalker, den Ball bei einem Freistoß tief in der Magdeburger Hälfte zu blocken. Silas Gnaka hatte einen Geistesblitz und schlug einen langen Pass in den Lauf von Kaars, der auf 2:0 erhöhte. Torwart Heekeren wütete, wieder war der FCM viel gedankenschneller.

Schalke-Fans kritisieren Schiedsrichter Alt

Die Schalker Fans, die so gut gelaunt ins Spiel gestartet waren, schoben beim Pausenpfiff Schiedsrichter Patrick Alt die Schuld in die Schuhe. Alt hatte kleinlich gepfiffen, drei Schalkern die Gelbe Karte gezeigt (Max Grüger, Paul Seguin, Mehmet Can Aydin) und beim Freistoßpfiff vor dem 0:2 lag Alt falsch. Doch die S04-Fans waren auch frustriert, dass ihre Mannschaft, die zuvor nur eins von neun Spielen verloren hatte und gegen die Spitzenteams Elversberg (4:1), Paderborn (4:2) und Düsseldorf (1:1) so gut ausgesehen hatte, diesmal machtlos war. Kapitän Kenan Karaman hatte zwar zwei Schusschancen und scheiterte jeweils an Torwart Dominik Reimann (11./42.), die Magdeburger waren einem weiteren Tor aber noch näher. Burcu scheiterte per Kopf freistehend (14.) und konnte einen Patzer von Torwart Heekeren, der den Ball nach einem Kaars-Schuss nach vorne hatte abklatschen lassen, nicht nutzen (27.). Magdeburg beeindruckte mit einer selbstbewussten, aufmerksamen, intensiven Leistung.

Schalke-Spielgestalter Seguin muss zur Pause raus

Nur die wenigsten im Stadion dachten daran, dass für Schalke noch ein Erfolg möglich sein könnte - vor allem, weil zur Pause Spielgestalter Paul Seguin passen musste. Als sich die Schalker gerade darum bemühten, das nötige Tempo aufzunehmen, um den Zwei-Tore-Rückstand doch noch aufzuholen, schlugen die Magdeburger zum dritten Mal zu. Schalkes Rechtsverteidiger Taylan Bulut ließ Alexander Nollenberger zu viel Platz. Der flach in den Strafraum geschlagene Pass flog an den Schallenberg und Heekeren vorbei, nicht aber an Kaars, der zum dritten Mal traf.

Dass dieser Tag für die Schalker ein schwarzer sein würde, war nur wenige Sekunden nach dem dritten Gegentor zu sehen: Moussa Sylla und Kenan Karaman, Schalkes Top-Torjäger hatten eine Doppelchance aus kurzer Distanz, doch beide scheiterten. Schalke gelang wenig, Magdeburg alles. In der 66. Minute chippte Philipp Hercher nach einem Burcu-Querpass den Ball mit der Hacke ins Schalker Tor. 0:4, und noch 24 Minuten waren zu spielen.

Nur kurz keimte Hoffnung bei den Fans auf, nachdem Adrian Gantenbein nach einer Vorlage von Ilyes Hamache den Ball ins Tor gestolpert hatte (1:4/69.) und Schalke zwei Ecken in kurzer Zeit hatte. Doch die starken Magdeburger stellten in der 75. Minute den Vier-Tore-Abstand wieder her. Erneut genügte ein langer Pass, diesmal von Marcus Mathisen, um Schalkes Abwehr auszuhebeln. Kaars umkurvte den aus dem Tor geeilten Heekeren und schob den Ball zum 5:1 ins Tor.

Die Schlussphase wurde zu einem Magdeburger Schaulaufen, nur unterbrochen von Janik Bachmanns Kopfballtor zum 2:5-Endstand (90.+3). Von 33 möglichen Auswärtspunkten hat der FCM 28 Punkte geholt, ist in dieser Form heißer Kandidat für den Aufstieg in die Bundesliga. Die Schalker aber können sich auf ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga einstellen.

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