Belek. Souveräne Testspielsiege, keine Verletzten, gute Stimmung. Das Trainingslager in der Türkei war ein Erfolg. Trotzdem gibt Tobias Mohr den Mahner.
Während des Trainingslagers in Belek nimmt Tobias Mohr die Fans des FC Schalke 04 ein wenig mit hinter die Kulissen. Für die klubeigenen Medien-Kanäle filmt der 29 Jahre alte Flügelspieler den Alltag der Profis immer wieder mit einer kleinen Action-Kamera, um ein Video-Tagebuch zu führen. Am vorletzten Tag in der Türkei filmte er dabei gut gelaunt auch einen seiner Medientermine mit den mitgereisten Reportern.
Obwohl der gebürtige Aachener eigentlich kein Freund von Trainingslagern ist, zieht er ein „äußerst positives“ Fazit der Arbeitswoche in Belek. „Gerade was unsere taktische Ausrichtung angeht, was Stabilität und Chemie angeht, haben wir ordentlich draufgepackt“, sagt der Linksfuß. „Das alles macht noch mehr Vorfreude auf das erste Rückrundenspiel in Braunschweig.“ Dass es bei S04 nicht nur im Training, sondern auch in Spielen läuft, bewiesen die Schalker in den Tests. Gegen den FC Aarau (3:1) und den FC Zürich (3:0) gab es zwei souveräne Testspielsiege.
Schalke-Profi Tobias Mohr: „Sollten erst einmal tiefstapeln“
Trotz der zweifelsfrei guten Stimmung in der Mannschaft sind erfahrene Spieler wie Mohr darum bemüht, auf die Euphorie-Bremse zu treten. Warum? Weil sich Mohr noch genau an das Vorjahr erinnert. Auch im Januar 2024 lief das Trainingslager unter Ex-Trainer Karel Geraerts gut. „Aber dann haben wir die ersten zwei Spiele verloren, und es war gleich wieder alles beschissen.“ Bis kurz vor Saisonende mussten die Königsblauen sogar um den Zweitliga-Klassenerhalt bangen.
Mohr sagt deshalb: „Aus dieser Erfahrung müssen wir unsere Lehren ziehen.“ Wichtig sei dabei jedoch die richtige Balance zu finden. „Es ist ein schmaler Grat“, formuliert er. „Wenn du Selbstvertrauen hast, musst du es nicht unbedingt wieder zu Boden drücken. Mit Selbstvertrauen spielst du besser, das haben wir die letzten Spiele gezeigt, das müssen wir mitnehmen.“ Schalke dürfe wegen der zuletzt guten Ergebnisse jedoch nicht arrogant spielen und kommende Gegner unterschätzen.
Deshalb ist für den 29-Jährigen klar, dass noch nicht von einem möglichen Aufstieg gesprochen werden sollte. „Wir tun gut daran, so schnell wir möglich so viele Punkte zu holen, dass es nach unten nicht mehr eng wird“, erklärt er. Was dann am Saisonende noch möglich sei? „Das weiß man nie. Wir sollten erst einmal tiefstapeln.“
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