Belek. Im Kader von Schalke 04 gibt es reichlich Talent. Kaderplaner Ben Manga darf allerdings nicht nur an den Verpflichtungen gemessen werden. Ein Kommentar.
14 Profis unter 22 Jahren stehen aktuell im Kader von Schalke 04 – darunter auch echte Juwelen wie Emil Höjlund, Taylan Bulut oder Max Grüger. Und sie alle haben aktuell keine Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen. Für den chronisch klammen Ruhrpott-Klub ist das eine komfortable Situation. Die Hoffnung, in ein paar Jahren gute Ablösesummen für diese Spieler zu kassieren, ist groß.
Zweifelsfrei ist schon ein halbes Jahr nach seiner Verpflichtung die Handschrift von Kaderplaner Ben Manga erkennbar. Der 50-Jährige hat all diese Talente verpflichtet oder gehalten, indem er ihnen eine Perspektive aufgezeigt hat. Auf Talente zu setzen, ist bei Schalke 04 Teil des Konzepts. Weil das Geld für teure Neuzugänge fehlt, hofft der Klub seine Spieler selbst ausbilden zu können. Der Ansatz ist genau der Richtige.
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Schalke: Längst nicht alle Talente sind bislang Verstärkungen
In Punkto Talente-Quantität gebührt Manga ein Lob. Jungprofis mit Potenzial zu einem Zweitligisten zu locken, ist nicht leicht. Ein Plan und eine Idee für eine Schalker Mannschaft der Zukunft ist schon jetzt erkennbar.
Zur Wahrheit gehört allerdings: Noch konnten längst nicht alle Talente überzeugen. Klar, Anpassungsprobleme sind bei jungen Spielern aus dem Ausland normal. Trotzdem hatten sich auf Schalke viele auch kurzfristig mehr von Spielern wie Felipe Sanchez (20) versprochen, der für rund eine Million Euro aus Argentinien verpflichtet wurde. Wegen Verletzungspech konnte auch Emil Höjlund (20) noch nicht viel zeigen. Andere Talente enttäuschen bislang komplett - obwohl Geld in sie investiert wurde.
Schalke: Taylan Bulut als Schlüsselpersonalie
Echte Hilfen für die Schalker Zweitligamannschaft waren in der Hinrunde nur die Knappenschmiede-Eigengewächse Max Grüger (19) und Taylan Bulut (18). Und gerade bei Bulut ist Ben Manga gefordert. Schon jetzt überzeugt der Verteidiger in der 2. Bundesliga. Obwohl er eigentlich noch in der U19 spielen könnte, ist er auf Schalke gesetzt. Bulut bringt alles für eine tolle Karriere mit, in der er womöglich weit mehr erreichen kann als nur für Schalke in der 2. Bundesliga zu spielen.
Das Problem bei Bulut: Sein Vertag läuft 2026 aus und eine Verlängerung ist nicht einfach. Schon jetzt locken Bundesligisten. Für das Schalke der Zukunft wäre eine Verlängerung mit dem Verteidiger aber essenziell wichtig – im Idealfall sogar ohne Ausstiegsklausel. Bulut ist eine Schlüsselpersonalie, an der auch Ben Manga gemessen wird. Aufstrebende Talente zu halten und nicht zu früh abzugeben, ist genau so wichtig wie sie zu verpflichten.
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