Gelsenkirchen. Der Plan von Schalke 04 für die Winter-Transferperiode steht. Für Kaderplaner Ben Manga dürfte es allerdings knifflig werden.
Die Winterpause naht. Nur noch das Auswärtsspiel bei Zweitliga-Tabellenführer SV Elversberg an diesem Freitag (18.30 Uhr/Sky) und eine letzte Trainingseinheit am Samstag in Gelsenkirchen trennt die Spieler des FC Schalke 04 vom Weihnachtsurlaub. Nach intensiven Monaten nimmt sich auch Trainer Kees van Wonderen eine Auszeit, den Niederländer zieht es mit seiner Familie zwischen Weihnachten und Silvester zum Skifahren nach Österreich.
Klar ist jedoch: Der 55-Jährige wird sein Telefon auch in den Alpen nie lange ausschalten können – schließlich beginnt nach Elversberg das Pokerspiel um die besten Winter-Transfers. Als Direktor für Kaderplanung ist Ben Manga federführend für die Transferphase verantwortlich. Unterstützt wird der 50-Jährige dabei von Sportdirektor Youri Mulder und auch der Trainer ist an der Entscheidungsfindung beteiligt.
Schalke sucht Mittelstürmer, Innenverteidiger und defensiven Mittelfeldspieler
Vorbereitet ist das Transferfenster bereits. „Wir führen wöchentliche Gespräche und wissen, was wir wollen“, erklärt van Wonderen. Aus seiner langjährigen Erfahrung im Profifußball weiß der Niederländer allerdings: Im Winter ist es deutlich schwieriger, Top-Spieler zu verpflichten als im Sommer. „Wir sind natürlich abhängig von dem, was auf dem Markt ist“, sagt er. „Das Timing ist dabei entscheidend.“
Gleich mehrfach betont van Wonderen im Mediengespräch, dass es für ihn essenziell sei, dass mögliche Neuzugänge auch wirklich Verstärkungen sind. Zusätzlich müssen die Wunsch-Spieler noch ins knappe Schalker Budget passen. „Wenn das alles zusammenkommt, dann kann es klappen. Sonst warten wir bis zum Sommer.“
Wie die WAZ weiß, schaut Schalke auf dem Transfermarkt nach einem Innenverteidiger, einem defensiven Mittelfeldspieler und einem Mittelstürmer – dabei wird nicht in erster Linie auf Talente geschaut, sondern auf Spieler, die sofort helfen können. Genau schaut Ben Manga daher auf die Ersatzbänke der Bundesliga-Klubs. Spieler, die eigentlich Qualität haben, aktuell bei ihren Vereinen aber kaum zum Einsatz kommen, sind für Schalke derzeit interessant.
„Wir sind hier auf Schalke, das ist Reklame genug“
Weiter verfolgen die Gelsenkirchener dabei den Ansatz, Kaderwerte für die Zukunft zu generieren – der Fokus liegt deshalb auch im Winter auf Kauf-Deals. Leihen sind dennoch nicht ausgeschlossen. „Wenn wir einen neuen Spieler kaufen können, ist das gut. Wenn es aber nur per Leihe geht, wäre das auch okay“, sagt van Wonderen. „Solange er einen Mehrwert für uns bietet.“
Mit Blick auf das Chaos in den vergangenen Monaten und die angespannte finanzielle Situation stellt sich jedoch die Frage: Ist Schalke als Mittelfeld-Klub der 2. Bundesliga für potenzielle Neuzugänge eigentlich noch interessant? Der Trainer hat dazu eine ganz klare Meinung. „Wir sind hier auf Schalke, das ist Reklame genug“, sagt er. „Jeder Spieler möchte hier gern Fußball spielen, es ist eine besondere Umgebung und ein besonderer Klub.“
Erst vor rund zwei Monaten hat der 55-Jährige die Königsblauen übernommen, doch was den Klub besonders macht, scheint er immer besser zu verstehen. „Hier bekommt man sehr schnell ein blaues Herz, kauft einen blauen Pyjama und ist Schalker. Wer darauf keine Lust hat, braucht gar nicht erst zu kommen. Wenn ich Spieler wäre und bei einem größeren Klub nur auf der Bank sitzen würde, wäre ich geehrt und würde gern für Schalke spielen“, sagt er.
Schalke: Knifflige Situation bei Abgangskandidaten
Mindestens genauso schwierig wie Neuzugänge zu finden, ist für Schalke allerdings einige Spieler abzugeben – denn der Kader soll verkleinert werden. Ibrahima Cissé, Lino Tempelmann und Bryan Lasme sollen verkauft werden – doch gerade bei Tempelmann (Vertrag bis 2026) und Lasme (Vertrag bis 2027) dürfte das mit Blick auf ihre gut dotierten Verträge knifflig werden. Zusätzlich sind Steve Noode, Martin Wasinski und Ilyes Hamache Kandidaten für eine Ausleihe.
Bei all den Namen ist längst nicht ausgeschlossen, dass auch rund um die Weihnachtstage mal das Telefon bei Ben Manga oder Kees van Wonderen klingelt.
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