Gelsenkirchen. Schalkes Führung trommelt für einen neuen Verteilerschlüssel der TV-Millionen - vor allem Klubchef Axel Hefer. Es gibt Kritik.

Die Vereinsführung des FC Schalke 04 hat zwei Lieblingsthemen, wenn es nicht ums Sportliche geht. Sie preisen zum einen die Fördergenossenschaft, die im Jahr 2025 an den Start geht, an. Und zum anderen fordern Aufsichtsrat und Vorstand bei jeder sich bietenden Gelegenheit eine reformierte Verteilung der Millionen aus dem TV-Vertrag, den die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bald abschließt. Gegen diese Forderung regt sich nun Protest aus der Bundesliga.

Schalke-Boss Hefer: „Benachteiligung einzelner Vereine“

Schalkes Aufsichtsratschef Axel Hefer hatte dieser Zeitung im Februar 2023 gesagt: „Die Fernsehgelder werden gezahlt, damit es Einschaltquoten gibt. Wer generiert den Wert der Einschaltquote? Wenn ein kleiner Verein eine hohe Quote schafft, ist das okay. Fakt ist, dass sowohl sportliche Qualität als auch Tradition die Quoten generieren. Und das muss berücksichtigt werden.“ Er ergänzte: „Aus meiner Sicht gibt es eine wesentliche Benachteiligung von einzelnen Vereinen. Der Grund, warum Zeitungen gekauft werden, Abos abgeschlossen werden und DAZN und Sky hohe Summen überweisen, ist eine Gruppe von Vereinen, die das Interesse regen. Es ist nicht einzusehen, warum Vereine, die in Hinblick auf Einschaltquoten keinen Mehrwert generieren, quersubventioniert werden.“ In weiteren Interview wiederholte Hefer seine Meinung, forderte zuletzt in Sport Bild, dass 50 Prozent der Einnahmen an alle Klubs gleich verteilt werden und 50 Prozent nach Interesse.

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    Hefer blieb auf Schalke nicht allein. Vorstandschef Matthias Tillmann unterstrich Hefers Meinung, bei der Mitgliederversammlung folgten Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers und der inzwischen abgewählte, damalige Aufsichtsrats-Vize Moritz Dörnemann, der sagte: „Schalke weckt Gefühle, andere Vereine erzeugen nicht einmal Interesse. Deshalb stelle ich mir die Frage: Wie kann Hoffenheim mit unseren Sky-Abos Bülter von uns kaufen? Das kann und darf nicht sein.“

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    Mehr Geld für Traditionsvereine? Mehr Geld für Schalke?

    Michael Ströll, seit September 2023 Geschäftsführer des FC Augsburg, argumentiert in einem Gespräch in „Sport Bild“ mit deutlichen Worten dagegen: „Manche Vereine wie Schalke 04 haben in den letzten Jahren massiv Geld verbrannt, indem sie jahrelang über ihren Verhältnissen gelebt haben. Und ausgerechnet diese Klubs möchten nun ohne sportliche Leistung noch mehr Geld vom Kuchen abhaben. Das mutet schon absurd an, wenn die Vereine nach mehr Geld schreien, die nachweislich nicht vernünftig damit umgegangen sind.“

    Die Gesamtverbindlichkeiten der Schalker betragen 162,7 Millionen Euro, das negative Eigenkapital - aktuell liegt es bei rund 104 Millionen Euro - muss Schalke bis zum 31. Dezember um rund 5,5 Millionen Euro reduzieren. Sonst droht ein Punktabzug.

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