Hannover. Schalke verlor in Hannover mit 0:1 - Torwart Ron-Thorben Hoffmann feierte aber ein ordentliches Debüt in Königsblau.

Ganz lange hatte Ron-Thorben Hoffmann auf diesen Moment gewartet. Endlich stand er bei seinem neuen Verein FC Schalke 04 zwischen den Pfosten, ein Debüt mit zweimonatiger Verspätung. Er hatte sich so viel vorgenommen, doch schon nach vier gespielten Minuten musste er zum ersten Mal hinter sich greifen. Es war im Zweitligaspiel bei Hannover 96 das Tor des Tages, Schalke verlor mit 0:1 (0:1).

Was Ex-Schalke-Kapitän Terodde über Hoffmann sagt

„Einmal losgelöst von meiner Personalie ist das der unglücklichste Start für alle - für den Trainer, für uns als Team“, sagte Hoffmann enttäuscht nach dem Spiel. Nach einer Freistoßflanke von Enzo Leopold hatte Fabian Kunze den Ball aus kurzer Distanz über die Linie gegrätscht, Hoffmann war machtlos. „Erst verteidigen wir außen nicht gut, dann im Zentrum. Wir haben es die ganze Woche angesprochen, dass Hannover in diesen Szenen gefährlich ist, und lassen uns in Bockshorn jagen“, lautete seine Analyse. Sky-Experte Simon Terodde, in der vergangenen Saison noch Schalke-Kapitän, gab Hoffmann keine Schuld am Gegentor. „Ein Ball, bei dem Schalke eigentlich im Vorteil ist. Der Torschütze kommt da aus dem Rücken, Hoffmann trifft keine Schuld“, sagte Terodde.

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Nach dem Spiel bemühte sich der 1,92 Meter große Torwart darum, nicht zu sehr über sich selbst und die ungewöhnliche Torwart-Rotation zu sprechen. Der neue Trainer Kees van Wonderen hatte am Donnerstag entschieden, dass erst Hoffmann zwei Bewährungschancen bekommt (in Hannover und gegen Fürth am kommenden Samstag), dann Justin Heekeren (in Augsburg und Ulm). Erst dann will sich van Wonderen für eine klare Nummer eins entscheiden. Ein ungewöhnlicher Weg, der Unruhe bringen könnte.

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    Darauf angesprochen gab sich Hoffmann einsilbig, nachdem er das Spiel ausführlich analysiert hatte. Vor Saisonbeginn war er ablösefrei aus Braunschweig gekommen, Sportchef Ben Manga hatte ihn zum Torwart der Zukunft erklärt. Das sah Ex-Trainer Karel Geraerts aber anders, er ernannte Konkurrent Justin Heekeren zur Nummer 1, obwohl Hoffmann eine solide Vorbereitung gespielt hatte. Nicht zum Stammkeeper ernannt worden zu sein, sei „keine leichte Entscheidung“ für ihn gewesen, sagte Hoffmann. „Aber ich habe sie hingenommen, für meine Chance trainiert, und die ist heute gekommen. Heute will ich über das Spiel reden. Es geht um den Verein, nicht um persönliche Entscheidungen. Die habe ich zu akzeptieren als Sportler.“ Auch eine Nachfrage zur Torwart-Rotation beantwortete Hoffmann nur kurz: „Ich habe die Entscheidung des Trainers zu akzeptieren und nun noch ein weiteres Spiel Zeit. Wir werden nun analysieren und arbeiten, am Montag geht der Fokus Richtung Samstag, Richtung Greuther Fürth.“

    Hoffmanns Vorbild ist Ex-Schalke-Torwart Manuel Neuer

    Seine erste Chance hat Hoffmann aber, trotz der Niederlage, genutzt. Er war nach dem Gegentor ein sicherer Rückhalt - sowohl auf der Linie als auch bei Flanken und im Spielaufbau. Er wurde oft eingebunden, hatte 45 Ballkontakte. Manchmal versuchte er das Spiel wie sein Vorbild Manuel Neuer schnell zu machen, vor allem mit Abwürfen, das aber funktionierte noch nicht so gut. „Ich hatte ein gutes Gefühl auf dem Platz“, sagte Hoffmann und lobte bei aller Enttäuschung über die Niederlage die Defensive: „Wir haben die Zweikämpfe angenommen, und im Verbund über weite Strecken gut verteidigt. Unser Fokus im Training lag auf der Defensive, das hat heute besser geklappt. Darauf müssen wir aufbauen.“

    Mit Eintracht Braunschweig hat Hoffmann zwei Jahre im Zweitliga-Abstiegskampf hinter sich - nun droht das dritte in Folge. Die Schalker haben aus den ersten neun Spielen nur acht Punkte eingesammelt. „Das ist weit weg vom Anspruch, den wir uns vorgenommen haben“, sagte Hoffmann, bat dann aber um die nötige Ruhe: „Es bringt nichts, in Panik zu verfallen. Wir hatten einen Trainerwechsel, der bringt neue Impulse. Wir wissen, was wir können. Wir müssen nur anfangen zu punkten.“

    Schalke trifft am Samstag auf Greuther Fürth

    Zum Beispiel am kommenden Samstag gegen Fürth, wenn Hoffmann zum ersten Mal als S04-Torwart vor 60.000 Zuschauern in der Arena aufläuft. Sein Konkurrent Heekeren wird ihm dann kollegial viel Erfolg wünschen. „Wir trainieren zusammen, haben im Torwartteam, zu dem auch Michael Langer und Luca Podlech gehören, eine gute Chemie. Wir haben uns immer gegenseitig unterstützt“, sagte Hoffmann.

    Und eins ist auch klar: Dass die Schalker die nächste schlechte Startphase in der Zweiten Liga hinlegten, lag nicht an den Torhütern.

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