Gelsenkirchen. Am Tag nach der 3:5-Niederlage gegen Darmstadt müssen Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots gehen. CEO Matthias Tillmann erklärt die Maßnahme.
- Schalke 04 hat sich nach der 3:5-Niederlage gegen Darmstadt 98 von Trainer Karel Geraerts getrennt. Interimsmäßig übernimmt der bisherige U23-Coach Jakob Fimpel die Königsblauen für die kommenden beiden Spiele in Münster und gegen Hertha BSC.
- Auch Sportdirektor Marc Wilmots wurde von seinen Aufgaben entbunden. Unterschiedliche Ansichten in der Ausrichtung der Mannschaft sind laut dem Vorstandschef Matthias Tillmann Grund für die Trennung.
- Kaderplaner Ben Manga erhält vorerst mehr Macht. Der 50-Jährige soll mittelfristig allerdings einen Wilmots-Ersatz an die Seite bekommen.
Trainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots sind beim FC Schalke 04 freigestellt. Am Morgen nach der peinlichen 3:5-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 hat der Zweitligist Konsequenzen gezogen und sich von den beiden Belgiern getrennt. Einen entsprechenden WAZ-Bericht bestätigte der Verein am Vormittag per Pressemitteilung. Interimstrainer wird U23-Coach Jakob Fimpel. Der 35-Jährige übernimmt zunächst bis zur Länderspielpause und wir somit auch am kommenden Samstag (20.30 Uhr/Sky) im Auswärtsspiel bei Preußen Münster auf der Bank sitzen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft schon jetzt auf Hochtouren, wie die Schalker versichern.
„Die Entscheidung des Vorstands, den Weg mit Karel Geraerts nicht fortzusetzen, beruht nicht allein auf den ausbleibenden Resultaten und der Niederlage gegen Darmstadt, sondern vielmehr auf der negativen Gesamtentwicklung der vergangenen Wochen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann. „Taktisch und fußballerisch haben wir nicht die notwendigen Schritte gemacht, weder als Mannschaft noch mit Blick auf die Einzelspieler. Im Ergebnis stecken wir nach einem Drittel der Hinrunde im Tabellenkeller fest.“
Schalke-Aus von Karel Geraerts keine Überraschung mehr
Eine große Überraschung ist das Aus von Geraerts auf Schalke nicht mehr. Nach dem Fehlstart in der 2. Bundesliga war der Druck auf den 42-Jährigen schon vor dem Heimspiel gegen Darmstadt groß. Auch die Art und Weise der Niederlage (Schalke verspielte eine 3:0-Führung) sorgte schließlich dafür, dass der Geraerts nach nur elf Monaten bei den Gelsenkirchenern seinen Job verliert. Noch am Freitagabend gab sich Geraerts kämpferisch. Auf die Frage, ob er trotz der sportlichen Krise noch das Vertrauen von Vorstand und Aufsichtsrat spüre, sagte er: „Das müssen andere Personen beantworten. Ich kann nur meinen Job machen, ich bin ein Sport-Mensch und gebe nie auf. Das wird meine komplette Karriere im Profifußball so sein.“
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Geraerts, der bei seiner ersten Cheftrainerstation Union Saint-Gilloise in Belgien sehr erfolgreich war, übernahm die Schalker am 9. Oktober 2023, doch kämpfte schon in seiner ersten Saison gegen den Abstieg. Letztlich geht er mit einer negativen Bilanz: Von seinen 31 Zweitligaspielen als Schalke-Trainer verlor er 13 (elf Siege, sieben Unentschieden) – Punkteschnitt: 1,29.
Schalke: Matthias Tillmann erklärt das Aus von Marc Wilmots
Die Freistellung von Sportdirektor Marc Wilmots begründet der Vorstandsvorsitzende Matthias Tillmann mit „unterschiedlichen Ansichten, darüber, wie und in welche Richtung wir den Fußball auf Schalke entwickeln wollen.“ Der 40-Jährige erklärt: „Aus Sicht des Vorstands ist es elementar wichtig, in der sportlichen Führungsriege des Vereins eine gemeinsame Linie zu verfolgen. Über die zukünftige Ausrichtung der Profi-Abteilung muss Einigkeit bestehen. Das war nicht mehr gegeben.“
Mehr Verantwortung erhält im Zuge dessen Kaderplaner Ben Manga. Der 50 Jahre alte Direktor Kaderplanung, Scouting und Entwicklung übernimmt vorerst die Sportliche Gesamtverantwortung. Mittelfristig soll er jedoch von einer weiteren Person für die Sportliche Leitung unterstützt werden. „Wir werden die kommenden Wochen nutzen, um uns verschiedene Profile anzuschauen. Die ausgewählte Person muss sich mit unserem eingeschlagenen Weg – junge Spieler zu fördern und zu entwickeln – voll identifizieren, um gemeinsam alles für den Erfolg von Schalke 04 zu tun – der steht am Ende über jeder Einzelperson“, sagt Matthias Tillmann.
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