Gelsenkirchen. Noch will man von einer Krise bei Schalke 04 nichts wissen. Warum die Lage nach dem Rumpel-Start trotzdem gefährlich ist. Ein Kommentar.

Als Trainer Karel Geraerts nach der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln im Gespräch mit den Journalisten das Wort „Fehlstart“ hörte, intervenierte der Coach sofort. Seine Botschaft: „Ruhig bleiben.“ Beinahe gebetsmühlenartig hatten die Verantwortlichen von Schalke 04 in den vergangenen Monaten betont, dass die neu zusammengestellte Mannschaft noch Zeit brauche. Rückschläge wurden erwartet und einkalkuliert, das Wort Aufstieg nimmt bei den Gelsenkirchenern deshalb niemand in den Mund.

Dass Schalke 04 Anfang September 2024 tatsächlich keine Spitzenmannschaft in der 2. Bundesliga ist, wurde im Heimspiel gegen den 1. FC Köln deutlich. Es fehlte an Cleverness, Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen und auch an Klasse. Besonders die Wackel-Abwehr ist und bleibt ein Problem. Verbesserung im Vergleich zur teils katastrophalen Vorsaison (60 Gegentore) ist in der Defensive noch nicht zu sehen.

Schalke: Bloß keine Abwärtsspirale wie in der Vorsaison

Nach vier Ligaspielen stehen die Schalker bei vier Punkten und neun Gegentoren– kein guter Start, aber auch keine Katastrophe, wie Trainer Geraerts richtig zusammenfasst. Die Wahrheit ist: Diese erste Zwischenbilanz ist noch längst kein Grund zur Panik.

Enttäuschte Schalker nach dem 1:3 gegen den 1. FC Köln.
Enttäuschte Schalker nach dem 1:3 gegen den 1. FC Köln. © Jürgen Fromme/ firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Doch allzu locker sollten die Schalker den missglückten Ligastart nicht nehmen. Schließlich ist die erste Krise der Saison zumindest im Anflug. Schon nach der Länderspielpause sind gute Ergebnisse in der Liga Pflicht. Sammelt die Geraerts-Elf im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC (13. September) und im Heimspiel gegen Darmstadt 98 (20. September) keine Punkte, droht schon früh in der Saison der Absturz in den Tabellenkeller.

Auf welchem Tabellenplatz Schalke 04 nach fünf oder sechs Spieltagen steht, mag in der Endabrechnung egal sein, trotzdem zeigen die Erfahrungen der Vorsaison: Wenn man einmal im Keller feststeckt, ist es schwer, dort rauszukommen. Folgt womöglich irgendwann ein Rückschlag auf den nächsten, sinkt das Selbstvertrauen und das große Zittern beginnt mal wieder – für die Entwicklung der jungen Schalker Mannschaft wäre das ein Albtraumszenario.

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