Gelsenkirchen. Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder sucht einen Chefscout. Gelingt es ihm, seinen engsten Mitarbeiter aus Mainz wegzulocken? Ein Faktencheck.
Dass der FC Schalke 04 nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga einen neuen Chefscout sucht, ist bekannt. Und nun scheint der neue Mann gefunden: André Hechelmann soll vom FSV Mainz 05 kommen. Diese Information, die zuerst Sky veröffentlichte, kann diese Redaktion bestätigen. Doch wie realistisch ist es, Hechelmann auch tatsächlich verpflichten zu können?
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Klar ist: Eine der ersten Maßnahmen einer neuen sportlichen Leitung ist es häufig, den Scouting-Bereich umzustrukturieren. So war es zum Beispiel im Sommer 2019, als Jochen Schneider und Michael Reschke übernahmen. Reschke installierte Adrian Babic, einen alten Bekannten. Im November 2020, nur knapp anderthalb Jahre später, mussten Reschke und Babic schon wieder gehen.
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Es übernahm einer, den Schneiders Vorgänger Christian Heidel geholt hatte: Fabio Casalnuovo. Zum Scouting-Team gehört unter anderem auch der langjährige Co-Trainer Seppo Eichkorn. Nachdem Schneider im Februar 2021 freigestellt wurde, gehörte Casalnuovo zur "Task Force Kaderplanung", die Sportvorstand Peter Knäbel zusammengestellt hatte.
Nun ist aber Sportdirektor Rouven Schröder da - und der hat eigene Vorstellungen. Er möchte von seinem Ex-Klub FSV Mainz 05 Hechelmann mitbringen. Der 36-jährige Hechelmann arbeitet seit 2011 bei den Mainzern, war zunächst als Scout und Assistent der sportlichen Leitung tätig. Im September 2019 beförderte Schröder Hechelmann zum Chefscout. Die Mainzer holten unter Schröders Regie zum Beispiel Jean-Philippe Gbamin, Jhon Cordoba und Abdou Diallo für 16,5 Millionen Euro - und erzielten nur wenige Jahre später 53,5 Millionen Euro Transfergewinn.
Nun müssten Schröder und Hechelmann angesichts nicht vorhandener Mittel aber deutlich kreativer werden - wenn sie denn zusammenarbeiten dürfen. Denn nach Informationen unserer Redaktion hat Hechelmann bei den Offiziellen des FSV Mainz 05 um Vorstand Christian Heidel noch nicht nachgefragt, ob er seinen Vertrag auflösen darf.
Fazit: Ja, Rouven Schröder will seinen engsten Mitstreiter aus Mainzer Zeiten nach Schalke holen. Ob das gelingen kann, hängt davon ab, wie kooperativ die Mainzer sind.