Gelsenkirchen. Schalke 04 klettert in der 2. Bundesliga auf Rang drei. Gegen Jahn Regensburg feiern die Königsblauen einen hart umkämpften 2:1 (0:1)-Sieg.

Bis zur letzten Sekunde musste der FC Schalke 04 im Zweitliga-Heimspiel gegen Jahn Regensburg um den glücklichen 2:1 (0:1)-Sieg zittern. Im Aufstiegskampf holten die Königsblauen drei wertvolle Punkte. Entscheidend beteiligt waren zwei eingewechselte Spieler: Marius Bülter legte zwei Tore vor, Malick Thiaw köpfte den Siegtreffer.

Schalke: Grammozis lässt Thiaw zunächst auf der Bank

Schalkes Trainer Dimitrios Grammozis änderte seine Startelf im Vergleich zum 5:0-Sieg in Aue vor zwei Wochen auf einer Position. Für den späteren Siegtorschützen Thiaw verteidigte Marcin Kaminski. Eine Entscheidung mit Brisanz: Ein Wechsel von Thiaw zum AC Mailand scheiterte vor einer Woche nur an verschiedenen Ablöse-Vorstellungen. Grammozis begründete die Wahl nüchtern: Er habe auf der Position in der Abwehr einen Linksfuß benötigt.

In der Anfangsphase bestimmten die Schalker das Tempo, vor 10.000 Zuschauern wirkte Regensburg sehr beeindruckt. Drei Möglichkeiten erarbeitete sich das Team. In der sechsten Minute kam Simon Terodde nach einer starken Flanke von Thomas Ouwejan nur wenige Millimeter zu spät. Drei Minuten später spielte Marvin Pieringer Terodde an, doch Jahn-Torwart Alexander Meyer konnte klären. Die beste Chance hatte Ouwejan, dessen Freistoß in der 15. Minute gegen die Latte des gegnerischen Tores klatschte. Das Führungstor für Schalke schien nur eine Frage der Zeit zu sein.

Doch dann fingen sich die Gäste – und das hatte mit einer frühen Auswechslung der Schalker zu tun. Bereits in der achten Minute hatte sich Winter-Zugang Andreas Vindheim verletzt, Reinhold Ranftl war gekommen. Und in Ranftl sahen die Gäste den Schwachpunkt. Über gewonnene Zweikämpfe holte sich Regensburg Selbstvertrauen und zog seine eingeübte Taktik auf. Jahn setzte auf ein sehr hohes Pressing und zwang Schalke ständig zu langen Pässen nach vorn. Die Torabschlüsse der Gäste waren zunächst aber sehr ungefährlich.

Das änderte sich in der 32. Minute: Im Aufbau spielte Kaminski einen zu scharfen Pass auf Pieringer. Der verlor den Ball an Benedikt Gimber. Regensburgs Kapitän spielte auf Stürmer Andreas Albers. Dessen Schuss aus 20 Metern Entfernung wurde von Victor Palsson unhaltbar für Torwart Martin Fraisl abgefälscht – 1:0 für Regensburg, Ratlosigkeit in der Arena, vom Selbstvertrauen der Schalker war nun nichts mehr zu spüren.

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Und auch nach dem Rückstand fanden die Schalker nur schwerfällig zurück ins Spiel – die Regensburger zeigten nun eine starke Auswärtsleistung. Es gab nur noch eine Chance: Nach einer Ouwejan-Ecke kam Salif Sané frei zum Kopfball, doch der Ball flog in die Arme von Torwart Meyer. Die Schalker verstrickten sich in Diskussionen mit dem Schiedsrichter, dabei war nur eine Ecken-Entscheidung von Tobias Welz fragwürdig. Zur Pause pfiffen die Fans, obwohl noch alles drin war. Sie hatten viel, viel mehr erwartet.

Die Halbzeit-Ansprache von Trainer Grammozis brachte aber wenig. Die Schalker taten sich weiter sehr schwer, wurden von Minute zu Minute aber immer kopfloser. Das brachte den Gästen gleich zwei Matchbälle, beide hatte Carlo Gregor Boukhalfa per Fernschuss. In der 59. Minute wurde Boukhalfas Schuss abgefälscht und ging Zentimeter am Tor vorbei. Zwei Minuten später traf Boukhalfa die Latte. Die Fans wurden unruhiger, beschäftigten sich immer mehr mit der kleinlichen Linie von Schiedsrichter Welz.

Schalke-Torjäger Simon Terodde erzielt den Ausgleich

In der 62. Minute reagierte Grammozis – er wechselte gleich dreimal aus. Das war der Wendepunkt des Spiels. Bereits Sekunden später ging es auf. Nach einer Kopfballvorlage des soeben eingewechselten Marius Bülter stocherte Simon Terodde den Ball zum 1:1 über die Linie – das 15. Saisontor des Torjägers. In der 73. Minute jubelten die Fans erneut: Nach einer Flanke von Ouwejan verlängerte Bülter den Ball mit dem Kopf, und ausgerechnet Thiaw köpfte das 2:1. Es war eine glückliche Führung.

Nun begann eine königsblaue Abwehrschlacht. Grammozis wechselte Offensiv-Dribbler Darko Churlinov nur 17 Minuten nach der Einwechslung wieder aus und brachte Florian Flick. Mit Glück und Geschick rettete Schalke den Vorsprung über die Zeit. Pfiffe gab es nun nicht mehr.