Iserlohn. . Mit zwei zu drei liegen die Iserlohn Roosters in der Viertelfinal-Serie der DEL-Play-offs gegen die Hamburg Freezers zurück. Vor eigenem Publikum müssen die Roosters nun den Hamburger Matchball abwehren - körperlich allerdings gehen die Spieler schon seit längerem auf dem Zahnfleisch.

Meister Berlin? Schon lange draußen. Tabellenzweiter Krefeld? Seit Mittwoch in den Sommerferien. Titelaspirant Mannheim? Ebenfalls seit Mittwoch raus. Geheimfavorit München? Nicht einmal im Viertelfinale. Und die Roosters, der Underdog? Sie befinden sich noch immer im Play-off-Rennen und liefern dem Hauptrundenspitzenreiter Hamburg Freezers bislang eine packende Viertelfinal-Serie.

Der Favorit führt zwar mit 3:2 und benötigt nur noch einen Sieg, um die Vorschlussrunde zu erreichen. Aber dessen Matchball wollen die Sauerländer an diesem Freitag in der erneut restlos ausverkauften Eissporthalle am Seilersee abwehren, um ein siebtes, alles entscheidendes Duell am Sonntag in Hamburg zu erzwingen. Doch die Aufgabe wird extrem schwierig.

Denn die Blau-Weißen spielen am Limit, sind ausgebrannt und vor allem angeschlagen gegen ein Team, das sich nach zuletzt zwei Siegen und nur einem Gegentor im Hoch befinden dürfte und mit spürbar niedrigerem Druck in der Waldstadt antreten dürfte. Denn die Freezers haben zwei Chancen, das Halbfinale zu erreichen, die Roosters zunächst nur diese eine an diesem Freitagabend.

Die Torhüter sind seit geraumer Zeit nicht ganz fit

Zuversicht bereitet IEC-Trainer Jari Pasanen der Auftritt am Mittwoch. „Das war die spielerisch beste Partie dieser Serie“, bewertet er das 1:3, denn beide Kontrahenten hätten richtig gut und taktisch stark agiert. Zwei Fehler hätten den Ausschlag gegeben, beim 0:1 war es ein Wechselfehler, beim 1:2 habe sich Keeper Erik Ersberg weggeduckt. Was zwangsläufig zur Frage führt. wer denn nun im Kasten stehen wird. Ersberg und auch Mathias Lange sind schon seit geraumer Zeit nicht ganz fit, was zu Entscheidungen geführt habe, die von der Öffentlichkeit nicht immer nachvollzogen werden konnten, für die Pasanen aber triftige Gründe besaß.

Ohnehin: Nahezu alle Spieler sind angeschlagen, ginge es „nur“ um Punkte, müssten fünf, sechs wohl pausieren. Aber es ist Play-off-Zeit, da will jeder dabei sein, und vor allem möchte man gegenüber dem Gegner die Karten nicht offen legen. Über die Art der Blessuren wird daher öffentlich nicht gesprochen, auch nicht darüber, wer ausfallen wird oder wessen Einsatz stark gefährdet ist.

Pasanen will kein Wehklagen anstimmen

Nur so viel gibt Pasanen preis: „ Die Spieler befinden sich komplett am Limit. Die mentale Belastung liegt im roten Bereich.“ Daher läuft auch kein intensiver Trainingsbetrieb, neue Dinge können nicht mehr einstudiert werden. Vielmehr setzt Pasanen, der die Formationen wohl erst kurzfristig zusammenstellen kann, darauf, dass die gängigen, in vielen Trainingseinheiten einstudierten Automatismen greifen, was allerdings mit schwindender Spritzigkeit immer schwieriger werden dürfte.

„Aber es ist so, wie es ist“, will Jari Pasanen keinesfalls ein Wehklagen anstimmen, sondern freut sich vielmehr mit Blick auf die bereits gescheiterten Topklubs: „Wir sind noch dabei, das ist erstaunlich. Und es bereitet uns allen eine große Freude.“