Hamburg. . Matchball Hamburg! Nach einer lange Zeit offenen Partie drehten die Hamburg Freezers die Partie im Schlussdrittel und erzielten die 3:2-Führung in der Viertelfinalserie. Am Freitag wollen die Roosters wieder ausgleichen. Ansonsten ist die Saison beendet.
Hamburg Freezers – Iserlohn Roosters 3:1 (0:0, 1:1, 2:0). Parklatzchaos, weil parallel der HSV in der benachbarten Fußballarena gegen Freiburg um Punkte kämpfte, und eine defekte Plexiglasscheibe sorgten einer fünfzehnminütigen Verspätung. Etwas überraschend kam Chris Connolly doch noch nicht zum Zuge - eine Vorsichtsmaßnahme. Schon nach 15 Sekunden gab es Videobeweis. Der Puck war nach Michael Wolfs Schuss im Schoner von Torwart Dimitrij Kotschnew gelandet - kein Tor.
Hamburg sorgte danach für Druck auf das Gehäuse der Iserlohn Roosters, in dem Erik Ersberg einen ordentlichen Job verrichtete. Gegen David Wolf verhinderte der Schwede einen frühen Rückstand (1.). Und er hatte kurz darauf Glück, als Flaake nur den Pfosten traf (4.). Danach wurde die Partie zerfahrener. Alexander Foster und Jeff Giuliano sorgten für eine kurze Druckphase (12.). Offensiv bewegte sich weiterhin von beiden Seiten recht wenig. Lediglich die Freezers kamen durch Madsen (13.) sowie Cabana, dessen Schuss sich Ersberg fast selbst ins Tor ablenkte (16.), zu Möglichkeiten. Fast schon play-off-typisch ließen die Sauerländer in der Schlussphase des Auftaktdrittels wieder einmal eine Überzahl ungenutzt verstreichen.
Im Gegenzug ließen sie aber dafür auch in Unterzahl zu Beginn des Mittelabschnitts nichts anbrennen. Trotzdem - für das zweite Drittel durfte man von beiden Teams eine Steigerung erwarten, die auch folgte. Foster verbuchte nach einem schnellen Konter die bis dahin beste Möglichkeit für den IEC (23.). Doch Kotschnew reagierte glänzend. Kurz darauf dann die kalte Dusche: Colten Teubert und Dieter Orendorz konnten den erfolgreichen Abschluss einer Kombination über Oppenheimer, Pettinger und Dupuis nicht verhindern (25.) - 0:1. Schrecksekunde für Iserlohn dann in der 29. Minute, als Orendorz nach einer Abwehraktion auf dem Eis liegen blieb, humpelnd vom Eis ging und nicht mehr spielte.
Nach dem 0:1 lösen sich die Handbremsen
Nach dem Treffer lösten die Kontrahenten vollends ihre Handbremsen. Und das mit Erfolg! Michael Wolf scheiterte zwar nach einem Vorstoß an Kotschnew, während im Gegenzug Ersberg einen Schmidt-Schuss mit einer Blitzreaktion ablenkte (30.). Im nächsten IEC-Versuch klappte es besser. Brooks Macek leitete einen schnellen Angriff über Tyson Mulock ein, den Brent Raedeke zum umjubelten Ausgleich abschloss. Bobby Raymond hatte Sekunden später gar die Führung auf der Kelle, blieb aber an Kotschnew hängen. Auf der anderen Seite sorgten die Freezers immer wieder für Gefahr. Ersberg entschärfte dabei einige gute Chancen. Kurz vor Drittelende bot sich den Roosters die zweite Powerplay-Chance. Diesmal lief es deutlich besser, Giuliano verpasste es jedoch, die Scheibe ins leere Tor zu heben, während Kotschnew schon am Boden geschlagen war. Durch eine dumme Raedeke-Aktion nahm sich das Pasanen-Team aber nach nur einer Minute wieder den numerischen Vorteil.
Mit Beginn des Schlussdrittels haderte Iserlohn mit der Disziplin und musste fast vier Minuten lang in Unterzahl agieren. Vor dem Roosters-Kasten brannte es mitunter lichterloh, doch Ersberg hielt, was es zu halten gab. Giuliano bot sich nach einem Unterzahlbreak sogar die Chance zum 2:1 (47.). Mit zunehmender Spieldauer sah sich Iserlohn vermehrt in die Defensive gedrängt, Hamburg wirkte frischer. Bis fünfeinhalb Minuten vor Schluss konnte Ersberg seinen Kasten sauber halten. Dann drosch Roy von der blauen Linie bei freier Sicht die Scheibe zum 2:1 in die Maschen. Roosters-Trainer Jari Pasanen setzte in der Schlussminute alles auf eine Karte, nahm Ersberg vom Eis. Nachdem Brennan und Sertich die Scheibe nicht im Freezers-Tor unterbrachte, setzte Pettinger für den Schlusspunkt. Matchball Hamburg!