München. . Die Roosters haben es vollbracht! Zum zweiten Mal stehen sie im Viertelfinale der DEL-Play-offs. Dank einer konzentrierten, souveränen Teamleistung, eines starken Unterzahlspiels, einer herausragenden Vorstellung von Keeper Mathias Lange, viel Geduld und Kaltschnäuzigkeit im Schlussdurchgang gelang ein in der Höhe fast schon sensationelles 4:1 im entscheidenden Match in München.

Dank einer herausragenden Vorstellung in München geht die Saison schon für die Iserlohn Roosters an diesem Sonntag weiter. Beim Spitzenreiter Hamburg starten die Sauerländer in die „Best-of-seven-Serie“.

Dabei begann das Spiel denkbar ungünstig - wie schon im ersten Duell. Nach nur 97 Sekunden schlug es im Kasten ein. Lange, der überraschend gegenüber Erik Ersberg den Vorzug erhalten hatte, konnte zwar den Schlagschuss von Grant Lewis abwehren, doch Nicholas Palmieri kam frei zum Schuss und netzte ein. Hier war die IEC-Defensive noch nicht wach, aber das sollte sich ändern. Allerdings: Richtig rund lief es bei den Iserlohnern zunächst nicht. Dennoch gab es Chancen. Michael Wolf traf gleich zweimal das Gestänge (10./16.). Dazwischen klärte er für Lange, der einen Barta-Schuss nur abbremsen konnte (16.).

Nur wenig später gab es den nächsten Aufreger. Denn übelst wurde Chris Connolly von Yannic Seidenberg und Andrew Wozniewski an der Bande hinter dem IEC-Tor in die Zange genommen, nach dem brutalen Ellenbogencheck von Wozniewski war für den Iserlohner das Match beendet (17.). Mit einer stark blutenden Wunde am Kopf und sichtlich benommen musste der Kreativstürmer nach langer Behandlung auf dem Eis in die Klinik gebracht werden. Aber schon Mitte des letzten Drittels weilte er wieder im Stadion. Für Wozniewski war das Match ebenfalls beendet.

Aber der IEC konnte erneut seine Überzahl nicht nutzen, auch, weil Brodie Dupont sofort im Anschluss eine völlig unnötige Strafe kassierte, und vor allem, weil das Powerplay zu harmlos blieb, selbst einen 50 Sekunden dauernde 5:3-Situation verstrich nahezu chancenlos. Powerplay sollte weiter ein Problem bleiben, die hohe Anzahl an Strafzeiten ebenfalls - allerdings folgenlos.

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Und ausgerechnet nach einem erneut stark absolvierten Unterzahlspiel mit guten Lange-Paraden im Mittelabschnitt läutete den Ausgleich ein. Denn Mike Brennan sah im eigenen Drittel stehend den von der Strafbank eilenden Brooks Macek. Der fuhr allein auf Mika Noronen zu und spielte ihn mit einer Köpertäuschung aus - ein Klassetor und so etwas wie eine Initialzündung für die Gäste. Denn die wurden nun immer stärker und kamen zu Chancen, u. a. durch Tyson Mulock (33.) und Bobby Raymond (37.). Eng drohte es in der Schlussphase von Abschnitt zwei zu werden. Zunächst rettete Lange mit starker Parade gegen Palmieri, dann musste einen weitere Unterzahl überstanden werden. Aber die Defensive arbeitete weiter konzentriert und auf hohem Niveau. So wurde das 1:1 in die zweite Pause gerettet.

Im letzten Drittel erhöhte München den Druck, viel spielte sich vor dem weiterhin bärenstarken Lange ab. Doch Iserlohn ließ nichts anbrennen und setzte auf Konter. Und einen dieser schnellen Vorstöße schloss Jeff Giuliano gegen weit aufgerückte Münchener aus dem eigenen Drittel mit einem eiskalt abgeschlossenen Konter zur Führung nach 43 Minuten. Die Bayern versuchten, noch einmal zuzulegen. Doch den alles entscheidenden Stich setzten dann die Roosters. Nach einem Macek-Schuss reagierte Brodie Dupont am schnellsten und drehte, hinter dem Tor stehend, die Scheibe ins Tor - eine komplizierte Szene, weil die Scheibe aus Noronens Fanghand wieder aus dem Tor hinaus prallte. Lange benötigen die Unparteiischen, um per Videobeweis zu einer Entscheidung zu kommen. Aber die TV-Bilder hatten es zuvor schon den Nachweis erbracht (47.). Als dann Lange sensationell gegen Barta klärte (49.), zeichnete sich der Sieg ab. Endgültig machte dann Macek mit einem weiteren Klassesolo alles klar und schoss mit seinem vierten Tor dieser Pre-Play-off-Serie die Roosters definitiv ins Viertelfinale. Hamburg, die Roosters kommen!

EHC RB München - Iserlohn Roosters 1:4 (1:0, 0:1, 0:3).