Iserlohn. Die Iserlohn Roosters haben in den DEL-Playoffs am Mittwoch Hamburg zu Gast. Nach der 1:4-Niederlage im ersten Spiel wollen die Gastgeber voll angreifen – doch vorher sollten die Spieler des IEC mal einen Tag lang keinen Gedanken an Eishockey verschwenden.
Diesen Wochenstart haben sie genossen. Kein Eishockey, kein Bus, kein Hotelzimmer, dafür Entspannung pur – ganz nach Belieben. Die Spieler der Iserlohn Roosters haben stressige Tage hinter sich. Nicht nur die drei sehr intensiven Pre-Play-off-Spiele gegen München und der anschließende Viertelfinal-Auftakt in Hamburg, sondern auch die langen Busfahrten.
Wie hätte sich ein finanzstarker Klub nach einem Sieg in München wohl auf die Partie bei den Freezers vorbereitet? Vermutlich mit einer Übernachtung in Bayern, einem Flug am Samstag in die Hansestadt und vor Ort einer ganz entspannten Einstimmung auf das Spiel. Und die Roosters? Sie saßen rund zwölf Stunden im Bus.
Gegen Hamburg fehlte Iserlohn laut Trainer Pasanen die letzte Energie
Daran haben sich die Cracks mittlerweile gewöhnt, aber echte Ruhe zu finden, ist eben schwierig. Sie schalten eher in einen Stand-by-Modus herunter. Nach der 1:4-Niederlage erhielten sie am Sonntag sogar noch einen unplanmäßigen Zuschlag. Das Bundesligaspiel des HSV war nebenan gerade beendet, und dementsprechend fiel das Verkehrschaos aus. Aus den üblichen fünf Minuten von der O2-World bis zur Autobahnauffahrt wurden fast eineinhalb Stunden, so dass die Reisegruppe aus dem Sauerland erst gegen Mitternacht wieder am Seilersee war.
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„Umso wichtiger war es, dass die Jungs mal einen Tag Eishockey vergessen und richtig ausspannen können“, betonte Trainer Jari Pasanen. Er selbst unternahm daheim in Essen einen langen Spaziergang und ließ den Viertelfinal-Auftakt Revue passieren. „Wir waren nicht so schlecht wie im ersten Spiel in München, aber es war nicht unser bestes Hockey. Die letzte Energie hat gefehlt“, sagte der Finne. Das überraschte angesichts der kräftezehrenden Pre-Play-offs nicht.
Am Mittwoch beginnt die Serie am Seilersee erst richtig für die Roosters. Dann, so hofft Pasanen, wird man die Lehren aus Spiel eins gezogen haben. „Wir wissen jetzt, wie Hamburg spielt, wie gefährlich sie vor dem Tor sind.“
Neues Sorgenkind - Einsatz von Danielsmeier fraglich
Ob sich die Personalsituation bessert, ist ungewiss. Es besteht Hoffnung auf einen Einsatz des in München verletzten Chris Connolly. „Er spürt noch Druck auf dem Auge, wir müssen einen Test abwarten“, bleibt Jari Pasanen vorsichtig. Richard Jares (Kieferbruch) ist aus dem Krankenhaus zurück, aber an Eishockey ist nicht zu denken. Und es gibt noch ein Sorgenkind. Collin Danielsmeier hat sich in Hamburg eine Stauchung des Handgelenks zugezogen, und auch in seinem Fall heißt es „abwarten“. Um 9 Uhr beginnt am Dienstag der Trainingsalltag der Roosters, und sie wollen bereit sein für die Freezers.
Die Halle wird natürlich ausverkauft sein. Schon eine Stunde vor dem Start des freien Ticketverkaufs gab es am Montag lange Schlangen vor der Eissporthalle. Je nach Rückläufen aus Hamburg dürfte es nur noch kleine Restbestände geben. Vor Ort war am Montag auch das Ordnungsamt. „Sobald an der Halle etwas los ist, werden Knöllchen verteilt. Das ist langsam peinlich“, sagte Roosters-Geschäftsstellenleiter Bernd Schutzeigel.