Iserlohn. Die Tabellenführung weiter in Reichweite, sorgen die Roosters für einen Eishockey-Boom in Iserlohn. Entsprechend voll ist die Halle bei Heimspielen.

Der Platz an der Sonne blieb den Roosters auch am Dienstag in Köln verwehrt, nach dem 0:2 muss weiter auf den historischen Tag für Eishockey-Iserlohn gewartet werden. Denn auf Platz eins der DEL lagen die Sauerländer bisher allenfalls mal zur Saisonpremiere aber noch nie im fortgeschrittenen Stadium einer Meisterschaftsserie.

Die letzten acht Heimspiele waren ausverkauft

Die Lauerposition und die stetige Chance auf den großen Wurf befeuern die Euphorie rund um den Seilersee. Die letzten acht Heimspiele waren ausverkauft, die Hallenauslastung liegt bei über 90 Prozent und bis zum Saisonende wird es weitere Rekordwerte geben.

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Roosters-Prokurist Bernd Schutzeigel hat das „Ausverkauft-Schild“ mit Blick auf das Sonntags-Heimspiel gegen Schwenningen schon wieder zur Hand, denn es gibt nur noch ein Restkontingent von 200 Stehplatztickets. „Danach wird es nicht anders aussehen, nur beim Dienstagsspiel gegen Nürnberg Ende Februar ist derzeit noch viel Luft“.

Viele alte Fans finden den Weg zurück

Heimspiele wie zuletzt gegen Wolfsburg und Ingolstadt hätten in einer „normalen“ Saison wohl 1000 Zuschauer weniger zum Seilersee gelockt. Jetzt ist die Halle voll. Und 1000 Zuschauer mehr, so Schutzeigel, bedeuten 10 000 Euro Mehreinnahme. Was noch zurückhaltend kalkuliert erscheint.

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Der Geschäftsstellenleiter registriert erfreut, dass viele alte Eishockeyfans den Weg zurück zu den Roosters finden. „Dass wir unsere Tradition mehr betonen als früher, trägt auch dazu bei“. Gleichzeitig gibt es junges Publikum und auch immer mehr Familien. „Es macht mich stolz, das die Fans so mitziehen und uns als Aushängeschild der Region stärken“. Der Roosters-Boom lässt auch die Mitgliederzahl kontinuierlich steigen, aktuell sind 2600 Personen registriert. Es gibt 1400 Dauerkarteninhaber, was ebenfalls die Basis des Klubs verbreitert.

Mitgliederzahl steigt weiter, und die Fanartikel boomen

Und mit den Erfolgen der Mannschaft wächst auch der Wunsch, sich als Roosters-Anhänger zu erkennen zu geben. Allein vom roten „Kanada-1c-Trikot“ sind schon 600 Exemplare verkauft worden und ebensoviele Schals. Fanartikel gehen weg wie warme Semmeln, und Schutzeigel reibt sich die Hände. „Im Erfolg verkaufst du alles“. Ob auch schon „Spitzenreiter-Accessoires“ in Vorbereitung sind, wollte er jedoch nicht verraten.

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Spitzenreiter: Für den Prokuristen ist das ebenso wie für den Chefcoach nicht ganz unproblematisch. „Im Moment scheinen die Jungs mit dem Druck nicht klar zu kommen“, sagt Schutzeigel, und Jari Pasanen verweist gleichfalls auf die Kehrseite der Medaille. „Wir sind in aller Munde, Fernsehteams kommen vorbei. Es gibt viel Ablenkung“, befürchtet er, dass die Stärke der Mannschaft, den Fokus ausschließlich auf die nächste Aufgabe zu legen, aktuell leidet.

Noch vier Spiele bis zur Pause

In Köln kam aber auch der Substanzverlust hinzu. Eine Phase mit reduziertem Training, weil es viele Ausfälle gab, wirkt nach und zwingt zu längeren Regenerationsphasen. „Jetzt haben wir noch vier Spiele bis zur Pause, und die kommt gerade recht“, sagt der Trainer. Und auch wenn er jetzt nur die Partie in Krefeld im Visier hat: Er würde schon gerne mit seiner Mannschaft viele Eishockeyfans glücklich machen und die Tabellenspitze erklimmen. Vielleicht am Freitag? Oder am Sonntag gegen Schwenningen?